Reineke Fuchs   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Аннотация: Reineke Fuchs ist ein Epos in zwölf Gesängen von Johann Wolfgang Goethe. 1793 entstanden, lag es im Mai 1794 im Erstdruck vor.

Goethe wählte — durchaus im Wettstreit mit dem darin erfolgreichen Johann Heinrich Voß — als Versform durchgehend den Hexameter. Er gab dem Werk stark spöttische, mitunter boshafte Züge; sein Epos kann durchaus auch als Kritik des höfischen Lebens gelesen werden, das er gut kannte.

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Johann Wolfgang von Goethe

Reineke Fuchs

Erster Gesang

Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen! es grünten und blühten

Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken

Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;

Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,

Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.

Nobel, der König, versammelt den Hof; und seine Vasallen

Eilen gerufen herbei mit großem Gepränge; da kommen

Viele stolze Gesellen von allen Seiten und Enden,

Lütke, der Kranich, und Markart, der Häher, und alle die Besten.

Denn der König gedenkt mit allen seinen Baronen

Hof zu halten in Feier und Pracht; er läßt sie berufen

Alle miteinander, so gut die Großen als Kleinen.

Niemand sollte fehlen! und dennoch fehlte der Eine,

Reineke Fuchs, der Schelm! der viel begangenen Frevels

Halben des Hofs sich enthielt. So scheuet das böse Gewissen

Licht und Tag, es scheute der Fuchs die versammelten Herren.

Alle hatten zu klagen, er hatte sie alle beleidigt,

Und nur Grimbart, den Dachs, den Sohn des Bruders, verschont' er.

Isegrim aber, der Wolf, begann die Klage; von allen

Seinen Vettern und Gönnern, von allen Freunden begleitet,

Trat er vor den König und sprach die gerichtlichen Worte:

Gnädigster König und Herr! vernehmet meine Beschwerden.

Edel seid Ihr und groß und ehrenvoll, jedem erzeigt Ihr

Recht und Gnade: so laßt Euch denn auch des Schadens erbarmen,

Den ich von Reineke Fuchs mit großer Schande gelitten.

Aber vor allen Dingen erbarmt Euch, daß er mein Weib so

Freventlich öfters verhöhnt und meine Kinder verletzt hat.

Ach! er hat sie mit Unrat besudelt, mit ätzendem Unflat,

Daß mir zu Hause noch drei in bittrer Blindheit sich quälen.

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