Iphigenie auf Tauris   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Arkas:

Dem König sollte nichts Geheimnis sein;

Und ob er's gleich nicht fordert, fühlt er's doch

Und fühlt es tief in seiner großen Seele,

Daß du sorgfältig dich vor ihm verwahrst.

Iphigenie:

Nährt er Verdruß und Unmut gegen mich?

Arkas:

So scheint es fast. Zwar schweigt er auch von dir;

Doch haben hingeworfne Worte mich

Belehrt, daß seine Seele fest den Wunsch

Ergriffen hat, dich zu besitzen. Laß,

O überlaß ihn nicht sich selbst! damit

In seinem Busen nicht der Unmut reife

Und dir Entsetzen bringe, du zu spät

An meinen treuen Rat mit Reue denkest.

Iphigenie:

Wie? Sinnt der König, was kein edler Mann,

Der seinen Namen liebt und dem Verehrung

Der Himmlischen den Busen bändiget,

Je denken sollte? Sinnt er, vom Altar

Mich in sein Bette mit Gewalt zu ziehn?

So ruf ich alle Götter und vor allen

Dianen, die entschloßne Göttin, an,

Die ihren Schutz der Priesterin gewiß

Und Jungfrau einer Jungfrau gern gewährt.

Arkas:

Sei ruhig! Ein gewaltsam neues Blut

Treibt nicht den König, solche Jünglingstat

Verwegen auszuüben. Wie er sinnt,

Befürcht ich andern harten Schluß von ihm,

Den unaufhaltbar er vollenden wird:

Denn seine Seel ist fest und unbeweglich.

Drum bitt ich dich, vertrau ihm, sei ihm dankbar,

Wenn du ihm weiter nichts gewähren kannst.

Iphigenie:

O sage, was dir weiter noch bekannt ist!

Arkas:

Erfahr's von ihm. Ich seh den König kommen;

Du ehrst ihn, und dich heißt dein eigen Herz,

Ihm freundlich und vertraulich zu begegnen.

Ein edler Mann wird durch ein gutes Wort

Der Frauen weit geführt.

Iphigenie allein:

Zwar seh ich nicht,

Wie ich dem Rat des Treuen folgen soll;

Doch folg ich gern der Pflicht, dem Könige

Für seine Wohltat gutes Wort zu geben,

Und wünsche mir, daß ich dem Mächtigen,

Was ihm gefällt, mit Wahrheit sagen möge.



Dritter Auftritt



Iphigenie. Thoas.

Iphigenie:

Mit königlichen Gütern segne dich

Die Göttin! Sie gewähre Sieg und Ruhm

Und Reichtum und das Wohl der Deinigen

Und jedes frommen Wunsches Fülle dir!

Daß, der du über viele sorgend herrschest,

Du auch vor vielen seltnes Glück genießest.

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