Reineke Fuchs   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Henning, der traurige Hahn, mit seinen wenigen Kindern

Klagte heftig; es kamen herbei unzählige Vögel

Und der Tiere so viel, wer wüßte die Menge zu nennen!

Alle gingen dem Fuchs zuLeibe, sie hofften, die Frevel

Nun zur Sprache zu bringen und seine Strafe zu sehen.

Vor den König drängten sie sich mit heftigen Reden,

Häuften Klagen auf Klagen, und alt und neue Geschichten

Brachten sie vor. Man hatte noch nie an Einem Gerichtstag

Vor des Königes Thron so viele Beschwerden gehöret.

Reineke stand und wußte darauf gar künstlich zu dienen:

Denn ergriff er das Wort, so floß die zierliche Rede

Seiner Entschuldigung her, als wäre es lautere Wahrheit;

Alles wußt er beiseite zu lehnen und alles zu stellen.

Hörte man ihn, man wunderte sich und glaubt' ihn entschuldigt,

Ja, er hatte noch übriges Recht und vieles zu klagen.

Aber es standen zuletzt wahrhaftige redliche Männer

Gegen Reineken auf, die wider ihn zeugten, und alle

Seine Frevel fanden sich klar. Nun war es geschehen!

Denn im Rate des Königs mit Einer Stimme beschloß man:

Reineke Fuchs sei schuldig des Todes! So soll man ihn fahen,

Soll ihn binden und hängen an seinem Halse, damit er

Seine schweren Verbrechen mit schmählichem Tode verbüße.

Jetzt gab Reineke selbst das Spiel verloren; es hatten

Seine klugen Worte nur wenig geholfen. Der König

Sprach das Urteil selber. Da schwebte dem losen Verbrecher,

Als sie ihn fingen und banden, sein klägliches Ende vor Augen.

Wie nun nach Urteil und Recht gebunden Reineke dastand,

Seine Feinde sich regten, zum Tod ihn eilend zu führen,

Standen die Freunde betroffen und waren schmerzlich bekümmert,

Martin, der Affe, mit Grimbart und vielen aus Reinekens Sippschaft.

Ungern hörten sie an das Urteil und trauerten alle

Mehr, als man dächte. Denn Reineke war der ersten Baronen

Einer und stand nun entsetzt von allen Ehren und Würden

Und zum schmählichen Tode verdammt. Wie mußte der Anblick

Seine Verwandten empören! Sie nahmen alle zusammen

Urlaub vom Könige, räumten den Hof, so viele sie waren.

Aber dem Könige ward es verdrießlich, daß ihn so viele

Ritter verließen. Es zeigte sich nun die Menge Verwandten,

Die sich, mit Reinekens Tod sehr unzufrieden, entfernten.

Und der König sprach zu einem seiner Vertrauten:

Freilich ist Reineke boshaft, allein man sollte bedenken,

Viele seiner Verwandten sind nicht zu entbehren am Hofe.

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