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Sie haben geliebt! O Gott sei Dank! Ein Geschöpf, das mich versteht! das Mitleiden mit mir haben kann! das nicht kalt zu meinen Schmerzen dreinblickt! — Wir können ja doch einmal nichts dafür, daß wir so sind! — Was hab ich nicht alles getan! Was nicht alles versucht! — Ja, was half's? — Es wollte das — just das — und keine Welt, und sonst nichts in der Welt — Ach! der Geliebte ist überall, und alles ist für den Geliebten.
Madame Sommer.
Sie tragen den Himmel im Herzen.
Stella.
Eh ich mich's verseh, wieder sein Bild! — So richtete er sich auf, in der und jener Gesellschaft, und sah sich nach mir um — So kam er dort übers Feld her gesprengt, und warf sich an der Gartentür in meinen Arm. — Dahinaus sah ich ihn fahren, dahinaus — ach, und er war wiedergekommen — war seiner Wartenden wiedergekommen — Kehr ich mit meinen Gedanken in das Geräusch der Welt — er ist da! Wenn ich so in der Loge saß und gewiß war, wo er auch steckte, ich mochte ihn sehen oder nicht, daß er jede meiner Bewegungen bemerkte und liebte, mein Aufstehen, mein Niedersitzen! Ich fühlte, daß das Schütteln meines Federbusches ihn mehr anzog als all die blinkenden Augen ringsum, daß alle Musik nur Melodie zu dem ewigen Liede seines Herzens war: —Stella! Stella! Wie lieb du mir bist!"
Lucie.
Kann man denn einander so lieb haben?
Stella.
Du fragst, Kleine? Da kann ich dir nicht antworten — Aber mit was unterhalt ich euch! — Kleinigkeiten! wichtige Kleinigkeiten — Wahrlich, man ist doch ein großes Kind, und es ist einem so wohl dabei — Eben wie die Kinder sich hinter ihr Schürzchen verstecken und rufen Piep! daß man sie suchen soll! — Wie ganz füllt das unser Herz, wenn wir, beleidigt, den Gegenstand unsrer Liebe zu verlassen bei uns sehr eifrig festsetzen; mit welchen Verzerrungen von Seelenstärke treten wir wieder in seine Gegenwart! wie übt sich das in unserm Busen auf und ab! und wie platzt es zuletzt wieder, auf Einen Blick, Einen Händedruck, zusammen.
Madame Sommer.
Wie glücklich! Sie leben doch noch ganz in dem Gefühl der jüngsten, reinsten Menschheit.
Stella.
Ein Jahrtausend von Tränen und Schmerzen vermöchten die Seligkeit nicht aufzuwiegen der ersten Blicke, des Zitterns, Stammelns, des Nahens, Weichens — des Vergessens sein selbst — den ersten flüchtigen, feurigen Kuß, und die erste, ruhigatmende Umarmung — Madame! Sie versinken, meine Teure! Wo sind Sie?
Madame Sommer.
Männer! Männer!
Stella.
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