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Mir ist's wieder wie in den ersten Augenblicken unsrer Freuden. Ich hab dich in meinen Armen, ich sauge die Gewißheit deiner Liebe auf deinen Lippen, und taumle, und frage mich staunend, ob ich wache oder träume.
Stella.
Nun, Fernando, wie ich spüre, gescheiter bist du nicht geworden.
Fernando.
Da sei Gott für! — Aber diese Augenblicke von Wonne in deinen Armen machen mich wieder gut, wieder fromm. — Ich kann beten, Stella; denn ich bin glücklich.
Stella.
Gott verzeih dir's, daß du so ein Bösewicht, und so gut bist — Gott verzeih dir's, der dich so gemacht hat — so flatterhaft und so treu! — Wenn ich den Ton deiner Stimme höre, so mein ich doch gleich wieder, das wäre Fernando, der nichts in der Welt liebte als mich!
Fernando.
Und ich, wenn ich in dein blaues, süßes Aug dringe, und drin mich mit Forschen verliere, so mein ich, die ganze Zeit meines Wegseins hätte kein ander Bild drin gewohnet als das meine.
Stella.
Du irrst nicht.
Fernando.
Nicht? —
Stella .
Ich würde dir's bekennen! — Gestand ich dir nicht in den ersten Tagen meiner vollen Liebe zu dir alle kleine Leidenschaften, die je mein Herz gerührt hatten? Und ward ich dir darum nicht lieber? —
Fernando.
Du Engel!
Stella .
Was siehst du mich so an? Nicht wahr, ich bin älter worden? Nicht wahr, das Elend hat die Blüte von meinen Wangen gestreift? —
Fernando.
Rose! meine süße Blume! Stella! — Was schüttelst du den Kopf?
Stella .
— Daß man euch so lieb haben kann! — Daß man euch den Kummer nicht anrechnet, den ihr uns verursachet!
Fernando , ihre Locken streichelnd.
Ob du wohl graue Haare davon gekriegt hast? — Es ist dein Glück, daß sie so blond ohne das sind — Zwar ausgefallen scheinen dir keine zu sein.
Er zieht ihr den Kamm aus den Haaren, und sie rollen tief herunter.
Stella .
Mutwille!
Fernando , seine Arme drein wickelnd.
Rinaldo wieder in den alten Ketten!
Bedienter kommt.
Bedienter.
Gnädige Frau!
Stella .
Was hast du? Du machst ein verdrießlich, ein kaltes Gesicht; du weißt, die Gesichter sind mein Tod, wenn ich vergnügt bin.
Bedienter.
Und doch, gnädige Frau — Die zwei Fremden wollen fort.
Stella .
Fort? Ach!
Bedienter.
Wie ich sage. Ich sah die Tochter ins Posthaus gehn, wiederkommen, zur Mutter reden.
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