Stella   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Es hat uns noch nie gemangelt.

Madame Sommer.

Aber wir waren dran.

Postillion tritt herein.

Lucie.

Nun, braver Schwager, wie steht's? Nicht wahr, dein Trinkgeld?

Postillion.

Hab' ich nicht gefahren wie Extrapost?

Lucie.

Das heißt, du hast auch was extra verdient; nicht wahr? Du solltest mein Leibkutscher werden, wenn ich nur Pferde hätte.

Postillion.

Auch ohne Pferde steh ich zu Diensten.

Lucie.

Da!

Postillion.

Danke, Mamsell! Sie gehn nicht weiter?

Lucie.

Wir bleiben für diesmal hier.

Postillion.

Adies!

Ab.

Madame Sommer.

Ich seh' an seinem Gesicht, daß du ihm zu viel gegeben hast.

Lucie.

Sollte er mit Murren von uns gehen? Er war die ganze Zeit so freundlich. Sie sagen immer, Mama, ich sei eigensinnig; wenigstens eigennützig bin ich nicht.

Madame Sommer.

Ich bitte dich, Lucie, verkenne nicht, was ich dir sage. Deine Offenheit ehr ich, wie deinen guten Mut und deine Freigebigkeit; aber es sind nur Tugenden, wo sie hingehören.

Lucie.

Mama, das Örtchen gefällt mir wirklich. Und das Haus da drüben ist wohl der Dame, der ich künftig Gesellschaft leisten soll?

Madame Sommer.

Mich freut's, wenn der Ort deiner Bestimmung dir angenehm ist.

Lucie.

Stille mag's sein, das merk' ich schon. Ist's doch wie Sonntag auf dem großen Platze! Aber die gnädige Frau hat einen schönen Garten und soll eine gute Frau sein; wir wollen sehen, wie wir zurechtkommen. Was sehen Sie sich um, Mama?

Madame Sommer.

Laß mich, Lucie! Glückliches Mädchen, das durch nichts erinnert wird! Ach damals war's anders! Mir ist nichts schmerzlicher, als in ein Posthaus zu treten.

Lucie.

Wo fänden Sie auch nicht Stoff, sich zu quälen?

Madame Sommer.

Und wo nicht Ursache dazu? Meine Liebe, wie ganz anders war's damals, da dein Vater noch mit mir reiste: da wir die schönste Zeit unsers Lebens in freier Welt genossen; die ersten Jahre unserer Ehe! Damals hatte alles den Reiz der Neuheit für mich. Und in seinem Arm vor so tausend Gegenständen vorüberzueilen; da jede Kleinigkeit mir interessant ward, durch seinen Geist, durch seine Liebe! —

Lucie.

Ich mag auch wohl gerne reisen.

Madame Sommer.

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