Страница:
32 из 37
Deine Briefe sollen mein einziges Leben sein, und die meinen sollen dir als ein lieber Besuch erscheinen — Und so bleibst du mein, bist nicht mit Stella verbannt in einen Winkel der Erde, wir lieben uns, nehmen teil an einander! Und so, Fernando, gib mir deine Hand drauf.
Fernando.
Als Scherz wär's zu grausam; als Ernst ist's unbegreiflich! — Wie's nun will, Beste! — Der kalte Sinn löst den Knoten nicht. Was du sagst, klingt schön, schmeckt süß. Wer nicht fühlte, daß darunter weit mehr verborgen liegt; daß du dich selbst betrügst, indem du die marterndsten Gefühle mit einem blendenden eingebildeten Troste schweigen machst. Nein, Cäcilie! Mein Weib, nein! — Du bist mein — ich bleibe dein — Was sollen hier Worte? Was soll ich die Warums dir vortragen? Die Warums sind soviel Lügen. Ich bleibe dein, oder —
Cäcilie.
Nun denn! — Und Stella?
Fernando fährt auf und geht wild auf und ab.
Cäcilie.
Wer betrügt sich? Wer betäubt seine Qualen durch einen kalten, ungefühlten, ungedachten, vergänglichen Trost? Ja, ihr Männer kennt euch.
Fernando.
Überhebe dich nicht deiner Gelassenheit! — Stella! Sie ist elend! Sie wird ihr Leben fern von mir und dir ausjammern. Laß sie! Laß mich!
Cäcilie.
Wohl, glaube ich, würde ihrem Herzen die Einsamkeit tun; wohl ihrer Zärtlichkeit, uns wieder vereinigt zu wissen. Jetzo macht sie sich bittere Vorwürfe. Sie würde mich immer für unglücklicher halten, wenn ich dich verließ, als ich wäre; denn sie berechnet mich nach sich. Sie würde nicht ruhig leben, nicht lieben können, der Engel! wenn sie fühlte, daß ihr Glück Raub wäre. Es ist ihr besser—
Fernando.
Laß sie fliehen! Laß sie in ein Kloster!
Cäcilie.
Wenn ich nun aber wieder so denke: warum soll sie denn eingemauert sein? Was hat sie verschuldet, um eben die blühendsten Jahre, die Jahre der Fülle, der reifenden Hoffnung hinzutrauern, verzweifelnd am Abgrund hinzujammern? geschieden sein von ihrer lieben Welt! — von dem, den sie so glühend liebt? — von dem, der sie — Nicht wahr, du liebst sie, Fernando?
Fernando.
Ha! was soll das? Bist du ein böser Geist, in Gestalt meines Weibs? Was kehrst du mein Herz um und um? Was zerreißest du das zerrissene? Bin ich nicht zerstört, zerrüttet genug? Verlaß mich! Überlaß mich meinem Schicksal! — und Gott erbarme sich euer!
Er wirft sich in einen Sessel.
Cäcilie tritt zu ihm und nimmt ihn bei der Hand.
|< Пред. 30 31 32 33 34 След. >|