Stella   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Es war einmal ein Graf—

Fernando willaufspringen, sie hält ihn.

Cäcilie.

Ein deutscher Graf. Den trieb ein Gefühl frommer Pflicht von seiner Gemahlin, von seinen Gütern, nach dem Gelobten Lande—

Fernando.

Ha!

Cäcilie.

Er war ein Biedermann; er liebte sein Weib, nahm Abschied von ihr, empfahl ihr sein Hauswesen, umarmte sie, und zog. Er zog durch viele Länder, kriegte, und ward gefangen. Seiner Sklaverei erbarmte sich seines Herrn Tochter; sie löste seine Fesseln, sie flohen. Sie geleitete ihn aufs neue durch alle Gefahren des Kriegs — Der liebe Waffenträger! — Mit Sieg bekrönt ging's nun zur Rückreise — zu seinem edeln Weibe! — Und sein Mädchen? — Er fühlte Menschheit! — er glaubte an Menschheit, und nahm sie mit. — Sieh da, die wackre Hausfrau, die ihrem Gemahl entgegeneilt, sieht all ihre Treue, all ihr Vertrauen, ihre Hoffnungen belohnt, ihn wieder in ihren Armen. Und dann daneben seine Ritter, mit stolzer Ehre von ihren Rossen sich auf den vaterländischen Boden schwingend; seine Knechte, abladend die Beute, sie zu ihren Füßen legend; und sie schon in ihrem Sinn das all in ihren Schränken aufbewahrend, schon ihr Schloß mit auszierend, ihre Freunde mit beschenkend — „Edles, teures Weib, der größte Schatz ist noch zurück!" — Wer ist's, die dort — verschleiert mit dem Gefolge naht? Sanft steigt sie vom Pferde — „Hier!" — rief der Graf, sie beider Hand fassend, sie seiner Frau entgegenführend — „hier! sieh das alles — und sie! nimm's aus ihren Händen — nimm mich aus ihren Händen wieder! Sie hat die Ketten von meinem Halse geschlossen, sie hat den Winden befohlen, sie hat mich erworben — hat mir gedient, mein gewartet! — Was bin ich ihr schuldig! — Da hast du sie! Belohn Sie."

Fernando liegt schluchzend mit den Armen übern Tisch gebreitet.

An ihrem Halse rief das treue Weib, in tausend Tränen rief sie: „Nimm alles, was ich dir geben kann! Nimm die Hälfte des, der ganz dein gehört — Nimm ihn ganz! Laß mir ihn ganz! Jede soll ihn haben, ohne der andern was zu rauben — Und", rief Sie an seinem Halse, zu seinen Füßen, „wir sind dein!" — Sie faßten seine Hände, hingen an ihm — Und Gott im Himmel freute sich der Liebe, und sein heiliger Statthalter sprach seinen Segen dazu. Und ihr Glück und ihre Liebe faßte selig Eine Wohnung, Ein Bett, und Ein Grab.

Ab hier gibt es zwei alternative Fassungen. Die frühere im Anschluss, die spätere auf der nächsten Seite.

Fernando.

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