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Ich fühl' es leicht,
Wenn man den Weg zu meinem Herzen sucht
Und es nicht herzlich meint. Ich soll hinweg?
Soll nach Florenz, sobald ich immer kann?
Und warum nach Florenz? Ich seh' es wohl.
Dort herrscht der Mediceer neues Haus,
Zwar nicht in offner Feindschaft mit Ferrara,
Doch hält der stille Neid mit kalter Hand,
Die edelsten Gemüther aus einander.
Empfang' ich dort von jenen edlen Fürsten
Erhabne Zeichen ihrer Gunst, wie ich
Gewiß erwarten dürfte, würde bald
Der Höfling meine Treu' und Dankbarkeit
Verdächtig machen. Leicht geläng' es ihm.
Ja, ich will weg, allein nicht wie ihr wollt;
Ich will hinweg, und weiter als ihr denkt.
Was soll ich hier? Wer hält mich hier zurück?
O ich verstund ein jedes Wort zu gut,
Das ich Lenoren von den Lippen lockte!
Von Sylb' zu Sylbe nur erhascht' ich's kaum,
Und weiß nun ganz wie die Prinzessinn denkt -
Ja, ja, auch das ist wahr, verzweifle nicht!
«Sie wird mich gern entlassen, wenn ich gehe,
Da es zu meinem Wohl gereicht. «O! fühlte
Sie eine Leidenschaft im Herzen, die mein Wohl
Und mich zu Grunde richtete! Willkommner
Ergriffe mich der Tod, als diese Hand,
Die kalt und starr mich von sich läßt. — Ich gehe! -
Nun hüte dich, und laß dich keinen Schein
Von Freundschaft oder Güte täuschen! Niemand
Betrügt dich nun, wenn du dich nicht betrügst.
Vierter Auftritt
Antonio . Tasso .
Antonio .
Hier bin ich, Tasso, dir ein Wort zu sagen,
Wenn du mich ruhig hören magst und kannst.
Tasso .
Das Handeln, weißt du, bleibt mir untersagt,
Es ziemt mir wohl zu warten und zu hören.
Antonio .
Ich treffe dich gelassen, wie ich wünschte,
Und spreche gern zu dir aus freyer Brust.
Zuvörderst lös' ich in des Fürsten Namen
Das schwache Band, das dich zu fesseln schien.
Tasso .
Die Willkür macht mich frey, wie sie mich band;
Ich nehm' es an und fordre kein Gericht.
Antonio .
Dann sag' ich dir von mir: Ich habe dich
Mit Worten, scheint es, tief und mehr gekränkt,
Als ich, von mancher Leidenschaft bewegt,
Es selbst empfand.
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