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Mai bei Obrist von Stein auf dem Forsthause, das äußerst schönliegt; ein höchst angenehmer Aufenthalt.
Man fühlte, welch eine behagliche Stelle es gewesen, Landjägermeister eines Kurfürsten von Mainz zu sein.
Von da übersieht man den großen landschaftlichen Kessel, der sich bis Hochheim hinüber erstreckt, wo in der Urzeit Rhein und Main sich wirbelnd drehten und restagnierend die besten Äcker vorbereiteten, ehe sie bei Bieberich westwärts zu fließen völlige Freiheit fanden.
Ich speiste im Hauptquartier; der Rückzug aus der Champagne ward besprochen; Graf Kalckreuth ließ seiner Laune gegen die Theoristen freien Lauf.
Nach der Tafel ward ein Geistlicher hereingebracht, als revolutionärer Gesinnungen verdächtig.
Eigentlich war er toll, oder wollte so scheinen; er glaubte Turenne und Conde gewesen, und nie von einem Weibe geboren zu sein.
Durch das Wort werde alles gemacht!.
Er war guter Dinge und zeigte in seiner Tollheit viel Konsequenz und Gegenwart des Geistes.
Ich suchte mir die Erlaubnis, Lieutenant von Itzenplitz zu besuchen, welcher am 9. Mai in einer Affäre vor Mainz mit Schuß und Schub verwundet und endlich gefangen genommen worden.
Feindlicherseits betrug man sich auf das schonendste gegen ihn und gab ihn bald wieder heraus.
Reden durft' er noch nicht, doch erfreute ihn die Gegenwart eines alten Kriegskameraden, der manches zu erzählen wußte.
Gegen Abend fanden sich die Offiziere des Regiments beim Marketender, wo es etwas mutiger herging als vorm Jahr in der Champagne: denn wir tranken den dortigen schäumenden Wein, und zwar im Trocknen beim schönsten Wetter.
Meiner vormaligen Weissagung ward auch gedacht; sie wiederholten meine Worte:»von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen«.
Wunderbar genug sah man diese Prophezeiung nicht etwa nur dem allgemeinen Sinn, sondern dem besondern Buchstaben nach genau erfüllt, indem die Franzosen ihren Kalender von diesen Tagen an datierten.
Wie aber der Mensch überhaupt ist, besonders aber im Kriege, daß er sich das Unvermeidliche gefallen läßt und die Intervalle zwischen Gefahr, Not und Verdruß mit Vergnügen und Lustbarkeit auszufüllen sucht: so ging es auch hier; die Hautboisten von Thadden spielten ca ira und den Marseiller Marsch, wobei eine Flasche Champagner nach der andern geleert wurde.
Abends 8 Uhr kanonierte man stark von den Batterien des rechten Flügels.
Donnerstag den 29. Mai früh 9 Uhr Viktoria wegen des Siegs der Östreicher bei Famars.
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