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Endlich fand er, den Pelzmantel von Vatti und das schöne neue Kleid von O'Neill-Papperer verstaubt und die Hosen schon aufgerissen, doch mit heilen Blumen, am Ende einer schmalen und steilen Estrich-Treppe quer auf einer wackligen Türe den Namen Passaps riesenhaft mit Kreide geschmiert. Er klopfte. Zwei Treppen weiter unten lauerte in der eisigen Kälte Nadelör. Keine Antwort. Er klopfte noch ein zweites, dann ein drittes, viertes Mal. Niemand. Der Weltkirchenrat drückte die Falle nieder, die Türe war unverschlossen, und er trat ein.
Es war ein unermeßlicher Estrich, in welchem er sich nun befand, eine Tenne beinahe, ein Balkengewirr mit verschiedenen Böden. Überall standen Negergötzen herum, überall aufgestapelte Bilder, leere Rahmen, Plastiken, seltsam gebogene Drahtgestelle, ein glühender Eisenofen mit einem überlangen, sich grotesk windenden Rohr, überall Wein- und Whiskyflaschen, ausgedrückte Tuben, Farbkübel, Pinsel, überall Katzen, und auf den Stühlen türmten sich Bücher und lagen auf dem Boden herum. In der Mitte des Raums stand Passap in einem offenbar einst weißen Malermantel, nun aufs farbigste bekleckst, und spachtelte an einem Bild auf der Staffelei herum, Parabeln und Ellipsen, während vor ihm, in Ofennähe, ein fettes Mädchen auf einem wackligen Stuhle saß, splitternackt, mit langen blonden Haaren, die Arme hinter dem Nacken verschränkt. Der Weltkirchenrat stand wie versteinert (sah er doch zum ersten Mal eine nackte Frau) und wagte kaum zu atmen.
«Wer sind Sie?«fragte Passap.
Archilochos stellte sich vor, etwas verwundert über die Frage, hatte ihn doch am Sonntag der Maler gegrüßt.
«Was wollen Sie?»
«Sie haben meine Braut Chloé gemalt, nackt«, würgte der Grieche hervor.
«Sie meinen das Bild: >Venus,11. Juli<, das jetzt in der Galerie Nadelör hängt.»
«Eben.»
«Zieh dich an«, herrschte Passap das Modell an, das hinter einem Wandschirm verschwand, betrachtete dann Archilochos lange und aufmerksam, eine Pfeife im Mund, deren Rauch in das Gewirr der Balken kräuselte.
«Und?»
«Mein Herr«, entgegnete Archilochos aufs würdigste,»ich bin ein Verehrer Ihrer Kunst. Ich habe Ihre Tätigkeit mit Begeisterung verfolgt, ja Sie sogar zu Nummer vier meiner Weltordnung erhoben.»
«Weltordnung? Was ist denn das für ein Blödsinn?«fragte Passap, neue Farbberge (Kobaltblau und Ocker) auf seine Palette häufend.
«Ich habe eine Liste der würdigsten Vertreter unserer Zeit verfaßt, eine Liste meiner sittlichen Vorbilder.
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