Grieche sucht Griechin   ::   Дюрренматт Фридрих

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Arnolph war nicht recht begeistert.»Ich bewundere den Rektor der Universität zwar sehr.»

«Na also.»

«Doch der amerikanische Botschafter…»

«Sie haben politische Bedenken?»

«Das nicht«, antwortete Archilochos verlegen.»Mister Forster-Monroe nimmt in meinem sittlichen Weltgebäude schließlich den fünften Platz ein, doch gehört er der altpresbyteranischen Kirche an, deren Dogma der Allversöhnung ich nicht zu teilen vermag, glaube ich doch unerschütterlich an die Ewigkeit der Höllenstrafen. »

Der Maître schüttelte den Kopf.»Ich will Ihrem Glauben nicht zu nahe treten«, sagte er,»doch brauchen Sie sich nicht zu grämen. Die Ewigkeit der Höllenstrafen und Ihre Heirat sollten doch nicht sehr viel miteinander gemeinsam haben.»

Archilochos atmete auf:»Das meine ich eigentlich auch«, sagte er.

Dann dürfe er sich verabschieden, meinte der Maître und schloß die Mappe:»Die amtliche Trauung findet punkt zwei im Hôtel de Ville statt.»

Arnolph wollte ihn hinausbegleiten.

Er gehe lieber durch den Park, sagte der kleine Advokat, schob einen roten Vorhang auseinander und öffnete eine Glastüre:»Dies ist der kürzeste Weg.»

Eisige Luft strömte ins Zimmer.

«Er muß hier oft zu Gast gewesen sein«, dachte Archilochos, als die schnellen Schritte des Maîtres in der Nacht verhallten, und stand einige Augenblicke auf der Terrasse, zu der die Glastüre führte. Er betrachtete das Funkeln der Sterne über den Bäumen. Er fror und schritt ins Zimmer zurück, schloß die Türe.»Die Weemans müssen ein großes Haus geführt haben«, murmelte er.

Archilochos begann das kleine Rokokoschloß zu durchwandern, das nun ihm gehörte. Es hatte ihm geschienen, als seien von einem Nebenraume her leichte Schritte zu hören gewesen, doch fand er niemanden. Alles war erleuchtet, bald durch große, weiße Kerzen, bald durch Lämpchen. Er ging durch Zimmer und kleine Säle, über weiche Teppiche, an graziösen Möbelchen vorbei. An den Wänden waren alte, manchmal etwas zerschlissene kostbare Tapeten mit blaßgoldenen Lilien auf silbergrauem Grund und herrliche Bilder, die er jedoch nicht so recht anzusehen wagte, sondern deretwegen er mehrere Male errötete, waren doch auf ihnen meistens nackte Damen abgebildet, zu denen sich hin und wieder Herren im gleichen natürlichen Zustande gesellten. Chloé fand er nirgends. War er zuerst planlos herumgeirrt, so folgte er nun einer farbigen Spur, ausgeschnittenen blauen, roten und goldenen Papiersternen nämlich, die auf den weichen Teppichen lagen und offenbar die Fahne darstellten, der er nachzuspüren hatte.

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