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Sorgfältig zog er die verletzende Spitze hervor, nahm lächelnd sein buntseidenes Halstuch vom Nacken und verband die greuliche Tatze des Untiers, sodaß die Mutter sich vor Freuden mit ausgestreckten Armen zurückbog und vielleicht angewohnterweise Beifall gerufen und geklatscht hätte, wäre sie nicht durch einen derben Faustgriff des Wärtels erinnert worden, daß die Gefahr nicht vorüber sei.
Glorreich sang das Kind weiter, nachdem es mit wenigen Tönen vorgespielt hatte:»denn der Ewge herrscht auf Erden, über Meere herrscht sein Blick; Löwen sollen Lämmer werden, und die Welle schwankt zurück.
Blankes Schwert erstarrt im Hiebe, Glaub und Hoffnung sind erfüllt; wundertätig ist die Liebe, die sich im Gebet enthüllt«.
Ist es möglich zu denken, daß man in den Zügen eines so grimmigen Geschöpfes, des Tyrannen der Wälder, des Despoten des Tierreiches, einen Ausdruck von Freundlichkeit, von dankbarer Zufriedenheit habe spüren können, so geschah es hier, und wirklich sah das Kind in seiner Verklärung aus wie ein mächtiger, siegreicher Überwinder, jener zwar nicht wie der Überwundene, denn seine Kraft blieb in ihm verborgen, aber doch wie der Gezähmte, wie der dem eigenen friedlichen Willen Anheimgegebene.
Das Kind flötete und sang so weiter, nach seiner Art die Zeilen verschränkend und neue hinzufügend:»und so geht mit guten Kindern selger Engel gern zu Rat, böses Wollen zu verhindern, zu befördern schöne Tat.
So beschwören, fest zu bannen liebem Sohn ans zarte Knie ihn, des Waldes Hochtyrannen, frommer Sinn und Melodie«.
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