Песнь о Нибелунгах   ::   Старонемецкий эпос

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“O weh mir dieser Gäste! Das ist grimme Not:

Dass alle meine Recken vor ihnen finden den Tod! (2063)

“Weh dieses Hofgelages!”, sprach der König hehr;

“Da drinnen ficht einer, der heißet Volker,

Gleich einem wilden Eber und ist ein Fiedelmann:

Ich dank es meinem Heile, dass ich dem Teufel entrann. (2064)

“Seine Weisen lauten übel, seine Striche sind rot;

Wohl schlagen seine Töne mir manchen Helden tot.

Ich weiß nicht was uns vorwirft derselbe Fiedelmann,

Dass ich in meinem Leben so leiden Gast nicht gewann.” (2065)

* Zu den Herbergen gingen die beiden Recken hehr,

Dietrich von Berne und Markgraf Rüdiger.

Sie wollten gerne beide des Streits entledigt sein,

Und geboten ihren Degen, dass sie den Zwist sollten scheun. (2066)

* Und hätten die Burgonden des Leides sich versehn,

Das ihnen von den beiden noch sollte geschehn,

Sie wären aus dem Hause so leicht nicht gekommen,

Eh sie eine Strafe von den Kühnen hätten genommen. (2067)

Sie hatten die sie wollten entlassen aus dem Saal;

Da hob sich innerhalben ein fürchterlicher Schall.

Die Gäste rächten bitter ihr Leid und ihr Schmach;

Volker der Kühne, hei! Was er Helme zerbrach! (2068)

Sich wandte zu dem Schalle Gunther der König hehr:

“Hört ihr die Töne, Hagen, die dort Volker

Mit den Heunen fiedelt, wenn wer zur Türe trat?

Es ist ein roter Anstrich, den er am Fiedelbogen hat.” (2069)

“Es reut mich ohne Maßen,” sprach Hagen dagegen,

“Dass ich je mich scheiden musste von dem Degen:

Ich war sein Geselle, er der Geselle mein,

Und kommen wir von hinnen, wir wollens noch in Treue sein. (2070)

“Nun schaut, hehrer König, der Volker ist dir hold:

Wie fleißig er verdienet dein Silber und dein Gold!

Sein Fiedelbogen schneidet durch den harten Stahl,

Er wirft von den Helmen die lichten Zierden zu Tal. (2071)

“Ich sah nie einen Fiedler so stolz und herrlich stehn

Als diesen Tag von Volker dem Degen ist geschehn.

Seine Weisen hallen durch Helm und Schildesrand:

Gute Rosse soll er reiten und tragen herrlich Gewand.” (2072)

So viel der Heunendegen auch waren in dem Saal,

Nicht einer blieb am Leben von ihnen allzumal.

Da war der Schall beschwichtigt, als niemand bleib zum Streit:

Die kühnen Recken legten da ihre Schwerter beiseit.

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