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„Welchen Weg nahm der Verruchte?
Soll er ungestraft Jupiters Stamm entweihen?
Wohin geht der Pfad seiner Rosse?
Fackeln her!
Durch die Nacht will ich ihn verfolgen!
Will keine Stunde ruhen, bis ich sie finde,
Will keinen Gang scheuen
Hierhin und dorthin."
Dir blinken deine Drachen mit klugen Augen zu,
Aller Pfade gewohnt, folgen sie deinem Lenken:
In der unbewohnten Wüste treibt dich's irre —
Ach, nur hierher, hierher nicht!
Nicht in die Tiefe der Nacht,
Unbetreten den Ewiglebenden,
Wo, bedeckt von beschwerendem Graus,
Deine Tochter ermattet!
Wende aufwärts,
Aufwärts den geflügeltem Schlangenpfad,
Aufwärts nach Jupiters Wohnung!
Der weiß es,
Der weiß es allein, der Erhabene,
Wo deine Tochter ist! —
Vater der Götter und Menschen!
Ruhst du noch oben auf deinem goldenen Stuhle,
Zu dem du mich Kleine
So oft mit Freundlichkeit aufhobst,
In deinen Händen mich scherzend
Gegen den endlosen Himmel schwenktest,
Daß ich kindisch droben zu verschweben bebte?
Bist du's noch, Vater? —
Nicht zu deinem Haupte
In dem ewigen Blau
Des feuerdurchwebten Himmels,
Hier! Hier! —
Leite sie her!
Daß ich auf mit ihr
Aus diesem Kerker fahre!
Daß mir Phöbus wieder
Seine lieben Strahlen bringe,
Luna wieder
Aus den Silberlocken lächle!
O, du hörst mich,
Freundlichlieber Vater,
Wirst mich wieder,
Wieder aufwärts heben;
Daß, befreit von langer, schwerer Plage,
Ich an deinem Himmel wieder mich ergetze!
Letze dich, verzagtes Herz!
Ach! Hoffnung!
Hoffnung gießt
In Sturmnacht Morgenröte!
Dieser Boden
Ist nicht Fels, nicht Moos mehr;
Diese Berge
Nicht voll schwarzen Grauses!
Ach, hier find ich wieder eine Blume!
Dieses welke Blatt,
Es lebt noch,
Harrt noch,
Daß ich seiner mich erfreue!
Seltsam! seltsam!
Find ich diese Frucht hier?
Die mir in den Gärten droben,
Ach! so lieb war—
Sie bricht den Granatapfel ab.
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