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Laß dich genießen,
Freundliche Frucht!
Laß mich vergessen
Alle den Harm!
Wieder mich wähnen
Droben in Jugend,
In der vertaumelten
Lieblichen Zeit,
In den umduftenden
Himmlischen Blüten,
In den Gerüchen
Seliger Wonne,
Die der Entzückten,
Der Schmachtenden ward!
Sie ißt einige Körner.
Labend! labend!
Wie greift's auf einmal
Durch diese Freuden,
Durch diese offne Wonne
Mit entsetzlichen Schmerzen,
Mit eisernen Händen
Der Hölle durch! —
Was hab ich verbrochen,
Daß ich genoß?
Ach, warum schafft
Die erste Freude hier mir Qual?
Was ist's? was ist's? —
Ihr Felsen scheint hier schrecklicher herabzuwinken,
Mich fester zu umfassen!
Ihr Wolken tiefer mich zu drücken!
Im fernen Schoße des Abgrunds
Dumpfe Gewitter tosend sich zu erzeugen!
Und ihr weiten Reiche der Parzen
Mir zuzurufen:
Du bist unser!
Die Parzen unsichtbar.
Du bist unser!
Ist der Ratschluß deines Ahnherrn:
Nüchtern solltest wiederkehren;
Und der Biß des Apfels macht dich unser!
Königin, wir ehren dich!
Proserpina.
Hast du's gesprochen, Vater?
Warum? warum?
Was tat ich, daß du mich verstößest?
Warum rufst du mich nicht
Zu deinem lichten Thron auf!
Warum den Apfel?
O verflucht die Früchte!
Warum sind Früchte schön,
Wenn sie verdammen?
Parzen.
Bist nun unser!
Warum trauerst du?
Sieh, wir ehren dich,
Unsre Königin!
Proserpina.
O wäre der Tartarus nicht eure Wohnung,
Daß ich euch hin verwünschen könnte!
O wäre der Cocyt nicht euer ewig Bad,
Daß ich für euch
Noch Flammen übrig hätte!
Ich Königin,
Und kann euch nicht vernichten!
In ewigem Haß sei ich mit euch verbunden! —
So schöpfet, Danaiden!
Spinnt, Parzen! wütet, Furien!
In ewig gleich elendem Schicksal.
Ich beherrsche euch
Und bin darum elender als ihr alle.
Parzen.
Du bist unser!
Wir neigen uns dir!
Bist unser! unser!
Hohe Königin!
Proserpina.
Fern! weg von mir
Sei eure Treu und eure Herrlichkeit!
Wie haß ich euch!
Und dich, wie zehnfach haß ich dich —
Weh mir! ich fühle schon
Die verhaßten Umarmungen!
Parzen.
Unser! Unsre Königin!
Proserpina.
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