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Wie schön verteidigst du
Des zärtlichen Geschlechts hochmütiges Vergnügen,
Wenn zwanzig Toren knien, die zwanzig zu betrügen!
Heut ist ein großer Tag, der deinen Hochmut nährt,
Heut wirst du manchen sehn, der dich als Göttin ehrt;
Noch manches junge Herz wird sich für dich entzünden,
Kaum wirst du Blicke gnug für alle Diener finden.
Gedenk an mich, wenn dich der Toren Schwarm vergnügt;
Ich bin der größte! Geh!
Amine für sich.
Flieh, schwaches Herz! Er siegt.
Ihr Götter! Lebt er denn, mir jede Lust zu stören?
Währt denn mein Elend fort, um niemals aufzuhören?
zu Eridon.
Der Liebe leichtes Band machst du zum schweren Joch,
Du quälst mich als Tyrann, und ich? ich lieb dich noch!
Mit aller Zärtlichkeit antwort ich auf dein Wüten,
In allem geb ich nach; doch bist du nicht zufrieden.
Was opfert ich nicht auf! Ach! dir genügt es nie.
Du willst die heutge Lust! Nun gut, hier hast du sie!
Sie nimmt die Kränze aus den Haaren und von der Schulter, wirft sie weg und fährt in einem gezwungenen ruhigen Tone fort.
Nicht wahr, mein Eridon? So siehst du mich viel lieber,
Als zu dem Fest geputzt. Ist nicht dein Zorn vorüber?
Du stehst! siehst mich nicht an! Bist du erzürnt auf mich?
Eridon fällt vor ihr nieder.
Amine! Scham und Reu! Verzeih, ich liebe dich!
Geh zu dem Fest!
Amine.
Mein Freund, ich werde bei dir bleiben;
Ein zärtlicher Gesang soll uns die Zeit vertreiben.
Eridon.
Geliebtes Kind, geh!
Amine.
Geh! hol deine Flöte her.
Eridon.
Du willst's!
Sechster Auftritt
Amine.
Er scheint betrübt, und heimlich jauchzet er.
An ihm wirst du umsonst die Zärtlichkeit verlieren.
Dies Opfer, rührt es ihn? Es schien ihn kaum zu rühren;
Er hielt's für Schuldigkeit. Was willst du, armes Herz?
Du murrst, drückst diese Brust. Verdient ich diesen Schmerz?
Ja, wohl verdienst du ihn! Du siehst, dich zu betrüben
Hört er nicht auf, und doch hörst du nicht auf zu lieben.
Ich trag's nicht lange mehr. Still! Ha! ich höre dort
Schon die Musik. Es hüpft mein Herz, mein Fuß will fort.
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