Reineke Fuchs   ::   Гете Иоганн Вольфганг

Страница: 63 из 111



Raubt der König ja selbst so gut als einer, wir wissens;

Was er selber nicht nimmt, das läßt er Bären und Wölfe

Holen und glaubt, es geschähe mit Recht. Da findet sich keiner,

Der sich getraut, ihm die Wahrheit zu sagen — so weit hinein ist es

Böse — kein Beichtiger, kein Kaplan; sie schweigen! Warum das?

Sie genießen es mit, und wär nur ein Rock zu gewinnen.

Komme dann einer und klage! der haschte mit gleichem Gewinne

Nach der Luft, er tötet die Zeit und beschäftigte besser

Sich mit neuem Erwerb. Denn fort ist fort, und was einmal

Dir ein Mächtiger nimmt, das hast du besessen. Der Klage

Gibt man wenig Gehör, und sie ermüdet am Ende.

Unser Herr ist der Löwe, und alles an sich zu reißen,

Hält er seiner Würde gemäß. Er nennt uns gewöhnlich

Seine Leute: fürwahr, das Unsre, scheint es, gehört ihm!

Darf ich reden, mein Oheim? Der edle König, er liebt sich

Ganz besonders Leute, die bringen und die nach der Weise,

Die er singt, zu tanzen verstehn. Man sieht es zu deutlich.

Daß der Wolf und der Bär zum Rate wieder gelangen,

Schadet noch manchem. Sie stehlen und rauben, es liebt sie der König;

Jeglicher sieht es und schweigt: er denkt, an die Reihe zu kommen.

Mehr als vier befinden sich so zur Seite des Herren,

Ausgezeichnet vor allen, sie sind die Größten am Hofe.

Nimmt ein armer Teufel, wie Reineke, irgendein Hühnchen,

Wollen sie alle gleich über ihn her, ihn suchen und fangen,

Und verdammen ihn laut mit Einer Stimme zum Tode.

Kleine Diebe hängt man so weg, es haben die großen

Starken Vorsprung, mögen das Land und die Schlösser verwalten.

Sehet, Oheim, bemerk ich nun das und sinne darüber,

Nun, so spiel ich halt auch mein Spiel und denke daneben

Öfters bei mir: es muß ja wohl recht sein, tuns doch so viele!

Freilich regt sich dann auch das Gewissen und zeigt mir von ferne

Gottes Zorn und Gericht und läßt mich das Ende bedenken.

Ungerecht Gut, so klein es auch sei, man muß es erstatten.

Und da fühl ich denn Reu im Herzen; doch währt es nicht lange.

Ja, was hilft dichs, der Beste zu sein, es bleiben die Besten

Doch nicht unberedet in diesen Zeiten vom Volke.

Denn es weiß die Menge genau nach allem zu forschen,

Niemand vergessen sie leicht, erfinden dieses und jenes;

Wenig Gutes ist in der Gemeine, und wirklich verdienen

Wenige drunter auch gute, gerechte Herren zu haben.

|< Пред. 61 62 63 64 65 След. >|

Java книги

Контакты: [email protected]