Reineke Fuchs   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Doch der König versetzte darauf: Wie kann es Euch wundern,

Daß ich Reineken gram bin, dem Diebe, der mir vor kurzem

Lampen getötet, Bellynen verführt und frecher als jemals

Alles leugnet und sich als treuen und redlichen Diener

Anzupreisen erkühnt, indessen alle zusammen

Laute Klagen erheben und nur zu deutlich beweisen,

Wie er mein sicher Geleite verletzt und wie er mit Stehlen,

Rauben und Morden das Land und meine Getreuen beschädigt.

Nein! ich duld es nicht länger! Dagegen sagte die Äffin:

Freilich ists nicht vielen gegeben, in jeglichen Fällen

Klug zu handeln und klug zu raten, und wem es gelinget,

Der erwirbt sich Vertrauen; allein es suchen die Neider

Ihm dagegen heimlich zu schaden, und werden sie zahlreich,

Treten sie öffentlich auf. So ist es Reineken mehrmals

Schon ergangen; doch werden sie nicht die Erinnrung vertilgen,

Wie er in Fällen Euch weise geraten, wenn alle verstummten.

Wißt Ihr noch? vor kurzem geschahs. Der Mann und die Schlange

Kamen vor Euch, und niemand verstund die Sache zu schlichten;

Aber Reineke fands, Ihr lobtet ihn damals vor allen.

Und der König versetzte nach kurzem Bedenken dagegen:

Ich erinnre der Sache mich wohl, doch hab ich vergessen,

Wie sie zusammenhing; sie war verworren, so dünkt mich.

Wißt Ihr sie noch, so laßt sie mich hören, es macht mir Vergnügen.

Und sie sagte: Befiehlt es mein Herr, so soll es geschehen.

Eben sinds zwei Jahre, da kam ein Lindwurm und klagte

Stürmisch, gnädiger Herr, vor Euch: es woll ihm ein Bauer

Nicht im Rechte sich fügen, ein Mann, den zweimal das Urteil

Nicht begünstigt. Er brachte den Bauer, vor Euern Gerichtshof

Und erzählte die Sache mit vielen heftigen Worten.

Durch ein Loch im Zaune zu kriechen, gedachte die Schlange,

Fing sich aber im Stricke, der vor die Öffnung gelegt war,

Fester zog die Schlinge sich zu, sie hätte das Leben

Dort gelassen, da kam ihr zum Glück ein Wandrer gegangen.

Ängstlich rief sie: Erbarme dich meiner und mache mich ledig!

Laß dich erbitten! Da sagte der Mann: Ich will dich erlösen,

Denn mich jammert dein Elend; allein erst sollst du mir schwören,

Mir nichts Leides zu tun. Die Schlange fand sich erbötig,

Schwur den teuersten Eid: sie wolle auf keinerlei Weise

Ihren Befreier verletzen, und so erlöste der Mann sie.

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