Torquato Tasso   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Nein, diese Stunde noch,

Wenn's möglich ist! Es brennen mir die Sohlen

Auf diesem Marmorboden; eher kann

Mein Geist nicht Ruhe finden, bis der Staub

Des freyen Wegs mich Eilenden umgibt.

Ich bitte dich! Du siehst, wie ungeschickt

In diesem Augenblick ich sey mit meinem Herrn

Zu reden; siehst — wie kann ich das verbergen -

Daß ich mir selbst in diesem Augenblick,

Mir keine Macht der Welt gebiethen kann.

Nur Fesseln sind es, die mich halten können!

Alphons ist kein Tyrann, er sprach mich frey.

Wie gern gehorcht' ich seinen Worten sonst!

Heut kann ich nicht gehorchen. Heute nur

Laßt mich in Freyheit, daß mein Geist sich finde!

Ich kehre bald zu meiner Pflicht zurück.

Antonio .

Du machst mich zweifelhaft. Was soll ich thun?

Ich merke wohl, es steckt der Irrthum an.

Tasso .

Soll ich dir glauben, denkst du gut für mich,

So wirke was ich wünsche, was du kannst.

Der Fürst entläßt mich dann, und ich verliere

Nicht seine Gnade, seine Hülfe nicht.

Das dank' ich dir, und will dir's gern verdanken;

Doch hegst du einen alten Groll im Busen,

Willst du von diesem Hofe mich verbannen,

Willst du auf ewig mein Geschick verkehren,

Mich hülflos in die weite Welt vertreiben,

So bleib' auf deinem Sinn und widersteh!

Antonio .

Weil ich dir doch, o Tasso, schaden soll,

So wähl' ich denn den Weg, den du erwählst.

Der Ausgang mag entscheiden wer sich irrt!

Du willst hinweg! Ich sag' es dir zuvor,

Du wendest diesem Hause kaum den Rücken,

So wird dein Herz zurück verlangen, wird

Dein Eigensinn dich vorwärts treiben: Schmerz,

Verwirrung, Trübsinn harr't in Rom auf dich,

Und du verfehlest hier und dort den Zweck.

Doch sag' ich dieß nicht mehr, um dir zu rathen;

Ich sage nur voraus, was bald geschieht,

Und lade dich auch schon im voraus ein,

Mir in dem schlimmsten Falle zu vertraun.

Ich spreche nun den Fürsten, wie du's forderst.



Fünfter Auftritt



Tasso allein .

Ja gehe nur, und gehe sicher weg,

Daß du mich überredest was du willst.

Ich lerne mich verstellen, denn du bist

Ein großer Meister und ich fasse leicht.

So zwingt das Leben uns zu scheinen, ja

Zu seyn wie jene, die wir kühn und stolz

Verachten konnten.

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