Torquato Tasso   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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O fahre fort, und laß mich jeden Trost

Aus deinem Munde hören! Deinen Rath

Entzieh' mir nicht! O sprich: was soll ich thun?

Damit dein Bruder mir vergeben könne,

Damit du selbst mir gern vergeben mögest,

Damit ihr wieder zu den Euren mich

Mit Freuden zählen möget. Sag' mir an.

Prinzessinn .

Gar wenig ist's, was wir von dir verlangen;

Und dennoch scheint es allzu viel zu seyn.

Du sollst dich selbst uns freundlich überlassen.

Wir wollen nichts von dir, was du nicht bist,

Wenn du nur erst dir mit dir selbst gefällst.

Du machst uns Freude, wenn du Freude hast,

Und du betrübst uns nur, wenn du sie fliehst;

Und wenn du uns auch ungeduldig machst,

So ist es nur, daß wir dir helfen möchten,

Und, leider! sehn, daß nicht zu helfen ist;

Wenn du nicht selbst des Freundes Hand ergreifst,

Die, sehnlich ausgereckt, dich nicht erreicht.

Tasso .

Du bist es selbst, wie du zum erstenmal,

Ein heil'ger Engel, mir entgegen kamst!

Verzeih' dem trüben Blick des Sterblichen,

Wenn er auf Augenblicke dich verkannt.

Er kennt dich wieder! Ganz eröffnet sich

Die Seele, nur dich ewig zu verehren.

Es füllt sich ganz das Herz von Zärtlichkeit -

Sie ist's, sie steht vor mir. Welch ein Gefühl!

Ist es Verirrung, was mich nach dir zieht?

Ist's Raserey? Ist's ein erhöhter Sinn,

Der erst die höchste, reinste Wahrheit faßt?

Ja, es ist das Gefühl, das mich allein

Auf dieser Erde glücklich machen kann,

Das mich allein so elend werden ließ,

Wenn ich ihm widerstand und aus dem Herzen

Es bannen wollte. Diese Leidenschaft

Gedacht' ich zu bekämpfen; stritt und stritt

Mit meinem tiefsten Seyn, zerstörte frech

Mein eignes Selbst, dem du so ganz gehörst.

Prinzessinn .

Wenn ich dich, Tasso, länger hören soll,

So mäßige die Gluth, die mich erschreckt.

Tasso .

Beschränkt der Rand des Bechers einen Wein,

Der schäumend wallt und brausend überschwillt?

Mit jedem Wort' erhöhest du mein Glück,

Mit jedem Worte glänzt dein Auge heller.

Ich fühle mich im innersten verändert,

Ich fühle mich von aller Noth entladen,

Frey wie ein Gott, und alles dank' ich dir!

Unsägliche Gewalt, die mich beherrscht,

Entfließet deinen Lippen; ja, du machst

Mich ganz dir eigen. Nichts gehöret mir

Von meinem ganzen Ich mir künftig an.

Es trübt mein Auge sich in Glück und Licht,

Es schwankt mein Sinn. Mich hält der Fuß nicht mehr.

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