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«Herr Petit-Paysan«, begann er deshalb von neuem mit schüchterner stockender Stimme:»Ich habe Sie immer verehrt, Sie sind Nummer drei in meinem sittlichen Weltgebäude, das ich mir zusammengezimmert habe, um einen moralischen Halt zu besitzen. Sie kommen unmittelbar nach unserem verehrten Staatspräsidenten und Bischof Moser von der Altneupresbyteranischen Kirche, das sei alles gestanden; um so mehr möchte ich Sie anflehen, mir den Grund Ihres Handelns zu erklären: Buchhalter Rummel und Oberbuchhalter Petit-Pierre wollen mir einreden, es sei meiner Berichte wegen über die Ostschweiz und über das Tirol, aber die liest doch kein Mensch.»
«Lieber Herr Agesilaos«, sagte Herr Petit-Paysan feierlich —
«Archilochos.»
«Lieber Herr Archilochos, Sie waren Buchhalter oder Oberbuchhalter — ich werde aus dem Unterschied, wie gesagt, nicht klug — und sind nun Direktor; das scheint Sie zu verwirren. Sehen Sie, mein lieber Freund, Sie müssen all diese für Sie merkwürdigen Vorgänge in weltweiten Zusammenhängen sehen, als einen Teil der mannigfaltigen Tätigkeit, die meine liebe Maschinenfabrik ausübt, fabriziert sie doch — wie ich heute zum ersten Mal zu meiner Freude höre — sogar ja auch Geburtszangen. Hoffentlich rentiert diese Fabrikation auch etwas.»
Archilochos strahlte.
Allein im Kanton Appenzell Innerrhoden habe man in den letzten drei Jahren zweiundsechzig Stück abgesetzt, berichtete er.
«Hm, etwas wenig. Doch sei es. Wird sich eben mehr um eine humane Abteilung handeln. Es tut nur gut, daß wir zu den Dingen, die die Menschheit aus der Welt schaffen, auch Dinge fabrizieren, die sie hineinbringen. Ein gewisses Gleichgewicht muß eben bestehen, auch wenn nicht alles rentiert. Da wollen wir denn dankbar sein.»
Petit-Paysan machte eine Pause und sah dankbar aus.
«Hölderlin nennt den Kaufmann, den Industriellen somit, in seinem Gedicht Archipelagos >fernhinsinnend<«, fuhr er endlich fort, etwas seufzend.»Ein Wort, das mich erschüttert.
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