Grieche sucht Griechin   ::   Дюрренматт Фридрих

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Er wollte ihr die Blumen übergeben und mußte sich weit über das Bett neigen, wurde jedoch von zwei weichen weißen Armen umfaßt und niedergezogen.

«Chloé«, konnte er noch keuchen,»ich habe dir noch gar nicht die Grunddogmen der alneupresbyteranischen Kirche erklärt. «Doch räusperte sich in diesem Augenblick jemand hinter ihm.

Der Weltkirchenrat fuhr hoch, und Chloé kroch mit einem Schrei unter die Decke. Es war der Galeriebesitzer, der vor dem Himmelbett stand, schlotternd, zähneklappernd und naß wie eine Wasserleiche, das Haar in der Stirne in dünnen Strähnen, der Schnurrbart triefend und die Kleider klebend am Leibe, Passaps Drahtplastik in Händen. Von seinen Füßen aus erstreckte sich bis zur Türe eine Lache, glänzend im Kerzenlicht, in der einige Papiersterne schwammen.

Er sei aufgetaut, sagte der Kunsthändler.

Archilochos starrte ihn an.

Er habe die Plastik gebracht, sagte der Galeriebesitzer.

Was er denn wolle, fragte Arnolph endlich verlegen.

Es liege ihm ferne zu stören, antwortete Nadelör, die Ärmel schüttelnd, aus denen das Wasser wie aus Röhren auf den Boden floß, aber er müsse ihn als Christ und Weltkirchenrat bitten, schleunigst einem Arzt zu telephonieren, er fiebere im höchsten Grade, habe Stiche in der Brust und entsetzliche Kreuzschmerzen.

«Bitte«, sagte Arnolph, ordnete seine Kleider und erhob sich.»Die Plastik stellen Sie am besten vielleicht hierher.»

Wie man wünsche, antwortete Nadelör und stellte die Plastik neben das Himmelbett, nicht ohne Ächzen; er habe auch Blasenbrennen.

«Meine Braut«, stellte Archilochos vor und wies auf die Erhöhung der Bettdecke hin.

«Sie sollten sich schämen«, sagte der Kunsthändler, wobei neue Fontänen aus ihm herausquollen,»Sie als Christ…»

«Es ist wirklich meine Braut!«»Sie dürfen auf meine Diskretion zählen.«»Darf ich nun bitten«, sagte Archilochos und drängte Nadelör aus dem Zimmer, doch im Boudoir neben dem Stuhl mit dem Büstenhalter, dem Korsett und den Höschen blieb der Galeriebesitzer aufs neue stehen.

Ein Bad täte ihm gut, meinte er und wies schlotternd nach der offenen Badezimmertüre und dem dampfenden grünen Wasser im Bassin.

«Unmöglich.»

«Sie als Weltkirchenrat…»

«Wie Sie wollen«, entgegnete Archilochos.

Nadelör zog sich aus und stieg ins Bad.

«Gehen Sie nicht fort«, bat er, splitternackt in der Wanne, weichlich, schweißübergossen und mit großen, flehenden, fiebrigen Augen:»Ich könnte ohnmächtig werden.»

Dann mußte ihn Archilochos abreiben.

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