Grieche sucht Griechin   ::   Дюрренматт Фридрих

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Sie betraten ein kleines Zimmerchen, gegen den Quai gelegen, mit Kerzen erhellt und einem Tischchen in einer Fensternische, auf dem kostbares Geschirr auf weißem Linnen bereitstand und funkelnde Kristallgläser.

«Ich werde ihn erdrosseln«, dachte Archilochos trotzig,»so ist es am einfachsten.»

«Setzen wir uns, Liebster, Bester«, sagte der höfliche, alte Präsident, Arnolphs Arm leise berührend,»von hier aus können wir in den Hof spähen, wenn es uns Freude macht, auf die Herren von der Wache hinunter mit den weißen Federbüschen, die überrascht wären, jemand bei mir eingedrungen zu wissen. Die Idee mit der Leiter ist vortrefflich und freut mich um so mehr, weil auch ich manchmal mit einer Leiter über die Mauer steige, zu nächtlicher Stunde, gerade wie Sie eben, doch dies ganz unter uns. Ein alter Staatspräsident muß eben manchmal auch zu solchen Mitteln greifen, gibt es doch im Leben Angelegenheiten, die zwar einen Ehrenmann, aber nicht die Herren von der Presse angehen. Ludewig, schenk uns den Champagner ein.»

«Danke schön«, sagte Archilochos,»aber ermorden werde ich ihn trotzdem«, dachte er.

«Und dazu Hähnchen«, freute sich der alte Herr,»das haben wir immer in der Küche, Ludewig und ich, Champagner und Hähnchen nachts um drei. Das ist etwas Vernünftiges. Ich nehme an, Ihre Mauerbesteigung hat Sie ordentlich hungrig gemacht.»

«Etwas«, sagte Archilochos ehrlicherweise und dachte an seine Fassadenkletterei. Der Kammerdiener servierte aufs würdigste, wenn auch mit bedenklichem Zittern.

«Kümmern Sie sich nicht um Ludewigs Schlottern«, sagte der Staatspräsident.»Er hat schon sechs meiner Vorgänger bedient.»

Arnolph reinigte seine Brille mit der Serviette. Die Bombe wäre bequemer gewesen, dachte er. Er wußte immer noch nicht, wie er vorgehen sollte. Er konnte nicht gut» entschuldigen Sie «sagen und mit Würgen beginnen; auch mußte noch der Kammerdiener umgebracht werden, damit er nicht die Wache holte, was das Unternehmen komplizierter gemacht hätte. So aß und trank er, zuerst Zeit zu gewinnen, sich den neuen Umständen anzupassen, dann, weil es ihm gefiel. Der würdige alte Herr tat ihm wohl. Es war ihm, als säße er bei einem Vater, dem er alles gestehen könne.

Das Hähnchen munde vortrefflich, lobte der Staatspräsident.

«Wirklich«, gab Archilochos zu.

«Auch der Champagner ist in Ordnung.»

«Ich habe nie gedacht, daß es sowas Köstliches gibt«, bekannte Archilochos.

«Plaudern wir dabei, kneifen wir nicht voreinander, kommen wir auf Ihre schöne Chloé zu reden, um die es ja geht, die Sie verwirrt«, forderte der Alte auf.

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