Justiz   ::   Дюрренматт Фридрих

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Dann habe er vier Kugeln auf den Billardtisch gesetzt und zugestoßen, nur einmal, zuerst eine Kugel an die Bande, von dort sei sie zurückgekommen und habe eine Kugel in die» Tasche «gestoßen, Winter, habe ihr Vater gesagt, als die nächste Kugel in einer Tasche verschwunden sei, Benno, dann Daphne, und als er Steiermann gesagt habe, sei der Tisch leer gewesen. Und sie? habe sie gefragt. Sie sei das Queue, habe er geantwortet. Er werde sie nur einmal brauchen. Was mit ihnen geschehe, habe sie gefragt.»Sie werden sterben«, habe er geantwortet. In der Reihenfolge, wie er es angekündigt habe. Sie solle schlafen gehen, er habe noch zu arbeiten.

Dieses Gespräch, fuhr sie etwas später fort, wir waren beim dritten Cognac, und aus dem Nebenzimmer war das Aufeinanderprallen der Billardbälle zu hören, dieses Gespräch sei ihr noch unheimlicher in Erinnerung, als was vorher im >Mon Repos< geschehen sei, sie hätte in ihrem Zimmer das Licht gelöscht und lange in dieser endlosen Nacht die unbarmherzigen Sterne betrachtet, denen es gleichgültig sei, ob es auf der unsäglichen Nichtigkeit, die unsere Erde darstelle, Leben gebe oder nicht, geschweige denn menschliche Schicksale, und da sei ihr der Argwohn gekommen, ihr Vater hätte gewollt, daß sie hinginge, und damit gerechnet, daß ihre Neugier sie verführe. Aber warum hatte die Zwergin sie ausgewählt? War mit ihrer Demütigung sie, Hélène, oder ihr Vater gemeint? Wenn ihr Vater gemeint war, warum hatte er ihr, Hélène, zuerst abgeraten, sich zu rächen? Wollte er nur überlegen, ob er den Kampf aufnehmen solle oder nicht? Aber worum ging es in diesem Kampf? Wer stand wem gegenüber? Daß sich hinter dem Ziegeltrust, den ihr Vater immer spaßhalber erwähnte, noch andere, weit gewichtigere Unternehmen versteckten, und daß er hin und wieder vom Silikon sprach, dem die Zukunft gehöre, obgleich alle, die sie befragte, die Auskunft gaben, sie hätten keine Ahnung, was ihr Vater damit meinte, beunruhigte sie. War etwa zwischen ihm und Lüdewitz ein Machtkampf im Gange? War das, was an ihr geschehen war, nur ein Zeichen der Steiermann an ihren Vater, daß sie seine Einmischung nicht mehr dulde?

Ich überlegte, was sie mir erzählt hatte. Eines sei mir nicht klar, sagte ich, ihr Vater habe in München seinen Mord erzählt, gut, er habe ein falsches Motiv angegeben, aber daß ihm erst vor dem >Du Théâtre< die Idee gekommen sei, er könne den Revolver des Politikers — nein, das sei nun ganz und gar unwahrscheinlich. Hélène schaute mich aufmerksam an. Sie war eine verdammt schöne Frau. Es stimme, sagte sie, ihr Vater habe nicht die Wahrheit erzählt. Sie hätten beide den Mord abgesprochen. Der arme Spät habe es erraten.

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