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Beaumarchais aufspringend.
Ja, sie sollen's! sie sollen's! sollen mich in's Gefängnis schleppen. Aber von seinem Leichname weg, von der Stätte weg, wo ich mich in seinem Blute werde geletzt haben. — Ach! der grimmige, entsetzliche Durst nach seinem Blute füllt mich ganz. Dank sei dir, Gott im Himmel, daß du dem Menschen mitten im glühenden unerträglichsten Leiden ein Labsal sendest, eine Erquickung! Wie ich die dürstende Rache in meinem Busen fühle! wie aus der Vernichtung meiner selbst, aus der stumpfen Unentschlossenheit mich das herrliche Gefühl, die Begier nach seinem Blute herausreißt, mich über mich selbst reißt! Rache! Wie mir's wohl ist! wie alles an mir nach ihm hinstrebt, ihn zu fassen, ihn zu vernichten!
Sophie.
Du bist fürchterlich, Bruder.
Beaumarchais.
Desto besser. — Ach! Keinen Degen, kein Gewehr! Mit diesen Händen will ich ihn erwürgen, daß mein die Wonne sei! ganz mein eigen das Gefühl: ich hab ihn vernichtet!
Marie.
Mein Herz! Mein Herz!
Beaumarchais.
Ich hab dich nicht retten können, so sollst du gerächt werden. Ich schnaube nach seiner Spur, meine Zähne gelüstet's nach seinem Fleische, meinen Gaumen nach seinem Blute. Bin ich ein rasendes Tier geworden? Mir glüht in jeder Ader, mir zuckt in jeder Nerve die Begier nach ihm! — Ich würde den ewig hassen, der mir ihn jetzt mit Gift vergäbe, der mir ihn meuchelmörderisch aus dem Wege räumte. O hilf mir, Guilbert, ihn aufsuchen! Wo ist Buenco? Helft mir ihn finden!
Guilbert.
Rette dich! Rette dich! Du bist außer dir.
Marie.
Fliehe, mein Bruder!
Sophie.
Führ ihn weg, er bringt seine Schwester um.
Buenco kommt.
Buenco.
Auf, Herr! Fort! Ich sah's voraus. Ich gab auf alles acht. Und nun! man stellt Euch nach, Ihr seid verloren, wenn Ihr nicht im Augenblick die Stadt verlaßt.
Beaumarchais.
Nimmermehr! Wo ist Clavigo?
Buenco.
Ich weiß nicht.
Beaumarchais.
Du weißt's. Ich bitte dich fußfällig, sag mir's.
Sophie.
Um Gottes willen, Buenco!
Marie.
Ach! Luft! Luft!
Sie fällt zurück.
Clavigo! —
Buenco.
Hülfe, sie stirbt!
Sophie.
Verlaß uns nicht, Gott im Himmel! — Fort, mein Bruder, fort!
Beaumarchais fällt vor Marien nieder, die ungeachtet aller Hülfe nicht wieder
zu sich selbst kommt.
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