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O schön gemünzt! Ja, das ist wahre Lust!
Die Tasche schwillt von Geld, von Freuden meine Brust —
Wenn es nicht Angst ist.
Er horcht.
Horch! Verflucht! ihr feigen Glieder!
Was zittert ihr?
Er fährt zusammen.
Horch! — Nichts!
Er macht die Schatulle zu.
Genug! Nun gut!
Er will gehen, erschrickt, und steht still.
Schon wieder!
Es geht was auf dem Gang! Es geht doch sonst nicht um.
Der Teufel hat vielleicht sein Spiel. Das Spiel wär dumm!
Ist's eine Katze? Nein! Das geht nicht wie ein Kater.
Geschwind! Es dreht am Schloß.
Er springt in den Alkoven und sieht durch die Vorhänge.
Behüt! mein Schwiegervater.
Zweiter Auftritt
Der Wirt kommt im Schlafrocke, der Nachtmütze und Pantoffeln mit einem Wachsstock furchtsam zur Nebentüre herein. Söller im Alkoven horchend.
Wirt.
Es ist ein närrisch Ding um ein empfindlich Blut,
Es pocht, wenn man auch nur halbweg was Böses tut.
Dächt ich nicht aus dem Brief was Wichtiges zu holen,
Ich wär gewiß nicht da! Ich glaub, er kam aus Polen.
Die Zeitung heutzutag ist unerträglich kalt,
Das Neuste, was man hört, ist immer monatsalt.
Der Zeitungsschreiber selbst ist wirklich zu beklagen,
Gar öfter weiß er nichts, und oft darf er nichts sagen.
Wär ich nur gnädger Herr, ich müßt Minister sein,
Und jeglicher Kurier ging bei mir aus und ein.
Er sucht überall.
Er ging noch erst herauf, und holte Hut und Degen;
Ich hoff doch auch, es war, den Brief bei Seit zu legen.
Er sucht.
Söller im Alkoven.
Du guter alter Narr! ich seh wohl, es hat dich
Der Diebs- und Zeitungsgott nicht halb so lieb als mich.
Wirt.
Ich find ihn nicht!
Er erschrickt.
O weh! Hör ich auch recht? Daneben
Im Zimmer?
Er horcht.
Söller erschrocken.
Riecht er mich vielleicht?
Wirt.
Es knistert eben,
Als wär's ein Weiberschuh.
Söller getrost.
Schuh! Nein! das bin ich nicht.
Wirt bläst den Wachsstock aus.
Ft! Bleibe, wer da will! Geh auf!
Er kann das Schloß in der Eile nicht aufmachen, und läßt darüber den Wachsstock fallen; endlich stößt er die Tür auf und läuft davon.
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