Hermann und Dorothea   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Heilig sei dir der Tag; doch schätze das Leben nicht höher

Als ein anderes Gut, und alle Güter sind trüglich.‹

Also sprach er: und nie erschien der Edle mir wieder.

Alles verlor ich indes, und tausendmal dacht' ich der Warnung.

Nun auch denk ich des Worts, da schön mir die Liebe das Glück hier

Neu bereitet und mir die herrlichsten Hoffnungen aufschließt.

Oh, verzeih, mein trefflicher Freund, daß ich, selbst an dem Arm dich

Haltend, bebe! So scheint dem endlich gelandeten Schiffer

Auch der sicherste Grund des festesten Bodens zu schwanken.»

Also sprach sie und steckte die Ringe nebeneinander.

Aber der Bräutigam sprach mit edler männlicher Rührung:

«Desto fester sei, bei der allgemeinen Erschüttrung,

Dorothea, der Bund! Wir wollen halten und dauern,

Fest uns halten und fest der schönen Güter Besitztum.

Denn der Mensch, der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist,

Der vermehret das Übel und breitet es weiter und weiter;

Aber wer fest auf dem Sinne beharrt, der bildet die Welt sich.

Nicht dem Deutschen geziemt es, die fürchterliche Bewegung

Fortzuleiten und auch zu wanken hierhin und dorthin.

›Dies ist unser!‹ so laß uns sagen und so es behaupten!

Denn es werden noch stets die entschlossenen Völker gepriesen,

Die für Gott und Gesetz, für Eltern, Weiber und Kinder

Stritten und gegen den Feind zusammenstehend erlagen.

Du bist mein; und nun ist das Meine meiner als jemals.

Nicht mit Kummer will ich's bewahren und sorgend genießen,

Sondern mit Mut und Kraft. Und drohen diesmal die Feinde

Oder künftig, so rüste mich selbst und reiche die Waffen.

Weiß ich durch dich nur versorgt das Haus und die liebenden Eltern,

Oh, so stellt sich die Brust dem Feinde sicher entgegen.

Und gedächte jeder wie ich, so stünde die Macht auf

Gegen die Macht, und wir erfreuten uns alle des Friedens..»

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