Torquato Tasso   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Ach daß es immer nur um Einen Schritt

Von uns sich zu entfernen scheint,

Und unsre bange Sehnsucht durch das Leben

Auch Schritt vor Schritt bis nach dem Grabe lockt!

So selten ist es, daß die Menschen finden,

Was ihnen doch bestimmt gewesen schien,

So selten, daß sie das erhalten, was

Auch einmal die beglückte Hand ergriff!

Es reißt sich los, was erst sich uns ergab,

Wir lassen los, was wir begierig faßten.

Es gibt ein Glück, allein wir kennen's nicht:

Wir kennen's wohl, und wissen's nicht zu schätzen.



Dritter Auftritt



Leonore allein .

Wie jammert mich das edle, schöne Herz!

Welch traurig Loos, das ihrer Hoheit fällt!

Ach sie verliert — und denkst du zu gewinnen?

Ist's denn so nöthig, daß er sich entfernt?

Machst du es nöthig, um allein für dich

Das Herz und die Talente zu besitzen,

Die du bisher mit einer andern theilst

Und ungleich theilst? Ist's redlich so zu handeln?

Bist du nicht reich genug? Was fehlt dir noch?

Gemahl und Sohn und Güter, Rang und Schönheit,

Das hast du alles, und du willst noch ihn

Zu diesem allen haben? Liebst du ihn?

Was ist es sonst, warum du ihn nicht mehr

Entbehren magst? Du darfst es dir gestehn.

Wie reitzend ist's, in seinem schönen Geiste

Sich selber zu bespiegeln! Wird ein Glück

Nicht doppelt groß und herrlich, wenn sein Lied

Uns wie auf Himmels-Wolken trägt und hebt?

Dann bist du erst beneidenswerth! Du bist,

Du hast das nicht allein, was viele wünschen,

Es weiß, es kennt auch jeder, was du hast!

Dich nennt dein Vaterland und sieht auf dich,

Das ist der höchste Gipfel jedes Glücks.

Ist Laura denn allein der Name, der

Von allen zarten Lippen klingen soll?

Und hatte nur Petrarch allein das Recht,

Die unbekannte Schöne zu vergöttern?

Wo ist ein Mann, der meinem Freunde sich

Vergleichen darf? Wie ihn die Welt verehrt,

So wird die Nachwelt ihn verehrend nennen.

Wie herrlich ist's, im Glanze dieses Lebens

Ihn an der Seite haben! so mit ihm

Der Zukunft sich mit leichtem Schritte nahn!

Alsdann vermag die Zeit, das Alter nichts

Auf dich, und nichts der freche Ruf.

Der hin und her des Beyfalls Woge treibt:

Das was vergänglich ist, bewahrt sein Lied.

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