Torquato Tasso   ::   Гете Иоганн Вольфганг

Страница: 41 из 74



Ach, meine Freundinn! Zwar ich bin entschlossen,

Er scheide nur! allein ich fühle schon

Den langen ausgedehnten Schmerz der Tage, wenn

Ich nun entbehren soll, was mich erfreute.

Die Sonne hebt von meinen Augenliedern

Nicht mehr sein schön verklärtes Traumbild auf,

Die Hoffnung ihn zu sehen füllt nicht mehr

Den kaum erwachten Geist mit froher Sehnsucht;

Mein erster Blick hinab in unsre Gärten

Sucht ihn vergebens in dem Thau der Schatten.

Wie schön befriedigt fühlte sich der Wunsch

Mit ihm zu seyn an jedem heitern Abend!

Wie mehrte sich im Umgang das Verlangen

Sich mehr zu kennen, mehr sich zu verstehn,

Und täglich stimmte das Gemüth sich schöner

Zu immer reinern Harmonien auf.

Welch eine Dämmrung fällt nun vor mir ein!

Der Sonne Pracht, das fröhliche Gefühl

Des hohen Tags, der tausendfachen Welt

Glanzreiche Gegenwart, ist öd' und tief

Im Nebel eingehüllt, der mich umgibt.

Sonst war mir jeder Tag ein ganzes Leben;

Die Sorge schwieg, die Ahndung selbst verstummte,

Und glücklich eingeschifft trug uns der Strom

Auf leichten Wellen ohne Ruder hin:

Nun überfällt in trüber Gegenwart

Der Zukunft Schrecken heimlich meine Brust.

Leonore .

Die Zukunft gibt dir deine Freunde wieder,

Und bringt dir neue Freude, neues Glück.

Prinzessinn .

Was ich besitze, mag ich gern bewahren:

Der Wechsel unterhält, doch nutzt er kaum.

Mit jugendlicher Sehnsucht griff ich nie

Begierig in den Loostopf fremder Welt,

Für mein bedürfend unerfahren Herz

Zufällig einen Gegenstand zu haschen.

Ihn mußt' ich ehren, darum liebt' ich ihn;

Ich mußt' ihn lieben, weil mit ihm mein Leben

Zum Leben ward, wie ich es nie gekannt;

Erst sagt' ich mir, entferne dich von ihm!

Ich wich und wich und kam nur immer näher,

So lieblich angelockt, so hart bestraft!

Ein reines, wahres Gut verschwindet mir,

Und meiner Sehnsucht schiebt ein böser Geist

Statt Freud' und Glück verwandte Schmerzen unter.

Leonore .

Wenn einer Freundinn Wort nicht trösten kann;

So wird die stille Kraft der schönen Welt,

Der guten Zeit dich unvermerkt erquicken.

Prinzessinn .

Wohl ist sie schön die Welt! in ihrer Weite

Bewegt sich so viel Gutes hin und her.

|< Пред. 39 40 41 42 43 След. >|

Java книги

Контакты: [email protected]