Grieche sucht Griechin   ::   Дюрренматт Фридрих

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Überdeutlich waren die Dinge im grellen Licht, die Paläste, die Kirchen, die Brücken, die große Fahne über dem Staatspräsidenten-Palais wie erstarrt, der Strom wie ein Spiegel, die Farben lagen nebeneinander ohne ineinander zu fließen, wie abgezirkelt lagen die Schatten auf den Straßen und Boulevards.

Archilochos betrat die Pinte, die Türe klingelte wie immer, und er zog seinen schäbigen Wintermantel aus.

«Mein Gott«, sagte Georgette hinter ihrer Theke, sich eben einen Campari einschenkend, von Flaschen und Gläsern umgeben, die im kalten Sonnenlicht funkelten:»Mein Gott, Monsieur Arnolph! Was ist denn jetzt nur los mit Ihnen? Sie sehen müde und bleich aus, übernächtig, und besuchen uns um eine Zeit, wo Sie doch längst in Ihrer Menschenschinderei beschäftigt sein sollten! Stimmt etwas nicht? Haben Sie zum ersten Mal mit einer Frau geschlafen oder Wein getrunken? Sind Sie entlassen worden?»

«Im Gegenteil«, sagte Archilochos und setzte sich in seine Ecke.

Auguste brachte die Milch.

Was hier >im Gegenteil< heiße, fragte Georgette verwundert, sich eine Zigarette anzündend und den Rauch in die schrägen Sonnenstrahlen blasend.

«Ich bin diesen Vormittag zum Generaldirektor der Atomkanonen- und Geburtszangenabteilung ernannt worden. Von Petit-Paysan persönlich«, berichtete Archilochos immer noch außer Atem.

Dann brachte Auguste eine Schüssel Apfelmus, Nudeln und Salat.

«Hm«, brummte Georgette, die von der Angelegenheit nicht einmal besonders erschüttert schien:»Und wieso?»

«Aus schöpferischem Sozialismus.»

«Auch etwas. Und wie war es gestern mit der Griechin?»

«Wir haben uns verlobt«, sagte Archilochos verlegen und errötete.

«Das ist vernünftig«, lobte Madame Bieler.»Was ist sie denn von Beruf?»

«Dienstmädchen.»

«Muß eine merkwürdige Stelle sein«, meinte Auguste,»wenn sie sich einen solchen Mantel leisten kann.»

«Ruhe!«wies ihn Georgette zurecht.

Sie hätten einen Spaziergang gemacht, erzählte Arnolph, und alles sei so sonderbar gewesen, so eigenartig, fast wie im Traum. Alle Leute hätten ihn plötzlich gegrüßt, aus Autos heraus und von Autobussen herab, der Staatspräsident, Bischof Moser, der Maler Passap und der amerikanische Botschafter, der ihm Hallo zugerufen habe.

«Aha«, sagte Georgette.

«Auch Maître Dutour grüßte«, fuhr Arnolph fort,»und Hercule Wagner, wenn auch nur mit einem Zwinkern.»

«Mit einem Zwinkern«, wiederholte Georgette.

«So eine«, brummte Auguste.

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