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Nunwaren wir allein, Hélène war verlegen. Ich auch. Die Vision ihres Vaters lahmte mich, machte mich unfähig zu sprechen. Ich hatte Mitleid mit ihr. Ich begriff, daß sie ihren Vater nie verstehen würde, daß sie unter der Unbegreiflichkeit seiner Handlungsweise litt.
«Herr Spät«, sagte sie,»mein Vater hat mir immer viel von Ihnen erzählt.»
Das überraschte mich. Ich schaute sie verwundert an:»Immer?»
«Seit er Sie im >Du Théâtre< getroffen hat.»
«Was hat er Ihnen denn erzählt?«fragte ich.
«Er hat sich Sorgen über Ihre Praxis gemacht«, antwortete sie.
«Damals hatte ich noch keine«, antwortete ich.
«Jetzt haben Sie eine«, stellte sie fest.
«Gerade erfolgreich ist sie freilich nicht«, gab ich zu.
«Er hat mich über den Auftrag informiert, den er Ihnen gegeben hat«, fuhr Hélène fort. \^»Ich weiß«, antwortete ich.
«Sie nehmen ihn an?»
«Ich habe mich dazu entschlossen.»
«Ich bin über die Bedingungen im Bilde«, sagte sie.»Hier ist der Scheck für den Vorschuß. Fünfzehntausend. Weitere zehntausend für Spesen.»
Hélène überreichte mir den Scheck. Ich nahm ihn, faltete das Papier zusammen.
«Ihr Vater ist großzügig«, sagte ich.
«Es liegt ihm viel daran, daß Sie seinen Auftrag ausführen«, erklärte sie.
«Ich werde mir Mühe geben.»
Ich schob den Scheck in die Brieftasche. Wir schwiegen. Sie lächelte nicht mehr. Ich spürte, daß sie nach Worten suchte.
«Herr Spät«, sagte sie endlich stockend,»ich bin mir im klaren, daß der Auftrag, den Sie übernommen haben, seltsam ist.»
«Ziemlich.»
«Auch Herr Förder findet es.»
«Glaube ich auch.»
«Aber er muß ausgeführt werden«, verlangte sie bestimmt, fast heftig.
«Weshalb?«fragte ich.
Sie schaute mich flehend an.»Herr Spät. Ich darf Papa nur einmal im Monat sehen. Dann gibt er mir Anweisungen. Seine Geschäfte sind verwickelt, aber seine Übersicht erstaunlich. Was er mir befiehlt, führe ich aus. Er ist der Vater, ich bin die Tochter. Sie verstehen doch, daß ich ihm gehorche.»
«Natürlich.»
Hélène wurde heftig. Ihr Zorn war ehrlich.»Der Privatsekretär und seine Anwälte wollen ihn entmündigen«, gestand sie.»Zu meinen Gunsten, wie sie sagen. Aber ich weiß genau, daß Vater nicht geisteskrank ist. Nun ist der Auftrag gekommen, den Sie übernommen haben. Er ist für den Privatsekretär ein neuer Beweis. Er sei sinnlos, sagte er.
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