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»Wo habt ihr die Schirme?«fragte ich dann, erhob mich von meinem Schreibtischsessel und schloß meine Papiere ein.
«Drunten. Wir haben sie hinter die Kellertür gestellt.»
«Gehören sie euch?»
«Wir haben sie gefunden.»
«Wo?»
«Auch im >Monaco<.»
«Ihr habt sie also vor zwei Stunden mitlaufen lassen?»
«Es hat geregnet.»
Lucky spürte besorgt, daß mich seine Antworten nicht begeisterten. Er holte hoffnungsvoll aus seinem Mantel eine Flasche Cognac Napoleon, und auch der Marquis zauberte eine solche auf den Schreibtisch.
«Schön«, nickte ich,»das sind menschlichere Züge.»
Dann legten die beiden je einen Tausenderlappen hin.
«Wir sind splendide Geschäftsleute«, stellte Lucky fest.
Ich schüttelte den Kopf.»Mein lieber Lucky«, bedauerte ich,»wegen einer falschen Aussage sitze ich prinzipiell nicht.»
«Begriffen«, sagte Lucky.
Die beiden stifteten noch je einen Tausender.
Ich ließ mich nicht erweichen.»Die Geschichte mit den Schirmen ist zu blöd«, stellte ich fest.
«Die Polizei sucht uns ja nicht der Schirme wegen«, wandte Lucky ein, doch war es ihm dabei sichtlich nicht geheuer.
«Aber sie könnte euch der Schirme wegen auf die Spur kommen«, gab ich zu bedenken.
«Kapiert«, sagte Lucky.
Die beiden opferten wieder je einen Tausender.
Ich staunte.»Ihr seid wohl Millionäre geworden?»
«Man hat so seine Einkünfte«, sagte Lucky.»Wenn wir den Rest bekommen, hauen wir ab. Ins Ausland.»
«Welchen Rest?»
«Den Rest vom Honorar«, erklärte der Marquis.
«Von welchem Honorar?«fragte ich mißtrauisch.
«Für einen Auftrag, den wir erledigt haben«, präzisierte Lucky.»Sind wir in Nizza, übergebe ich dir Giselle und Madeleine.»
«Ich überlasse Ihnen meine Mädchen«, versicherte der Marquis.»Neuchâtel ist praktisch.»
Ich prüfte die Scheine sorgfältig, faltete sie zusammen und steckte sie in die hintere Hosentasche. Lucky wollte Genaueres berichten, doch ich unterbrach ihn:»Ein für allemal: weshalb ihr das Alibi braucht, will ich nicht wissen.»
«Pardon«, entschuldigte sich Lucky.
«Rückt mal eure Zigaretten raus«, befahl ich dann.
Lucky war mit Zigaretten vollgestopft: Camel, Dunhill, Black and White, Super King, Piccadilly. Die Pakete häuften sich auf dem Schreibtisch.
«Eine Freundin hat einen Kiosk«, entschuldigte er sich.
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