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«Und was raucht der Herr Marquis?»
«Nur selten«, lispelte der verlegen.
«Du hast keine Zigaretten bei dir?»
Der Marquis schüttelte den Kopf.
Ich setzte mich wieder hinter den Schreibtisch. Wir mußten handeln.
«Jetzt rauchen wir eine halbe Stunde lang«, ordnete ich an,»so viel und so schnell wie möglich. Ich Camel, Lucky die langen Super King, der Marquis in Gottes Namen Dunhill. Die Zigaretten so rauchen, daß man noch die Marke sieht, dann ausdrücken und alle in den gleichen Aschenbecher. Am Schluß nimmt jeder eine aufgebrochene Schachtel mit.»
Wir qualmten auf Tod und Leben. Wir hatten es bald los, vier Zigaretten auf einmal anzurauchen, dann brannten sie von selber ab. Draußen donnerte das Gewitter von neuem los, und unter uns heulten die Psalmen auf:»Zermalme, Gott, uns Otternbrut, zerschmettre, Jesu, unser Gut, wir haben Dich geschlachtet, den Heiligen Geist mißachtet.»
«Ich rauche sonst eigentlich überhaupt nie«, stöhnte der Marquis. Es ging ihm so schlecht, daß er beinahe menschlich wurde.
Nach einer halben Stunde häuften sich im Aschenbecher die Zigarettenstummel. Die Luft war lebensgefährlich, denn wir hatten das Fenster geschlossen. Wir verließen das Zimmer und liefen ein Stockwerk tiefer in die Arme der Polizei, doch galt ihr Besuch nicht uns, sondern den Heiligen vom Uetli. Nachbarn, die ohne Psalmen zur Hölle zu fahren wünschten, hatten protestiert. Der dicke Stuber von der Sittenpolizei rüttelte an der Tür, seine zwei Begleiter, Streifenpolizisten, betrachteten uns argwöhnisch, wir drei waren bekannte Persönlichkeiten.
«Aber Stuber«, sagte ich,»Sie sind doch bei der Sittenpolizei und haben nichts mit Heiligen zu tun.»
«Passen Sie lieber auf Ihre Heiligen auf«, brummte Stuber und ließ uns vorbei.
«Hurenanwalt«, rief mir einer der Streifenpolizisten nach.
«Wir marschieren am besten gleich zur Hauptwache«, stöhnte Lucky. Die Polizei hatte ihn demoralisiert. Der Marquis schien vor Entsetzen zu beten. Ich ahnte, daß ich mich in etwas Bedenkliches eingelassen hatte.
«Unsinn«, machte ich den beiden Mut.»Etwas Besseres als die Polizei hätte uns nicht begegnen können.»
«Die Schirme…»
«Die beseitige ich später.»
Die frische Luft tat uns gut. Der Regen hatte aufgehört. Die Straßen waren belebt, und in der Niederdorfstraße gingen wir ins >Monaco<.
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