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* Sie hatte nicht gesonnnen auf solche Mörderschlacht:
Als sie den Streit begonnen hatte sie gedacht,
Hagen sollt alleine dabei sein Ende sehn;
Da schuf der böse Teufel, über alle musst es ergehn. (2154)
Der Tag war zerronnen; ihnen schuf die Sorge Not.
Sie gedachten, wie doch besser wär ein kurzer Tod
Als sich so lang zu quälen in ungefügem Leid:
Da wünschten einen Frieden die stolzen Ritter allbereit. (2155)
Sie hatten, dass der König zu ihnen würd gebracht.
Die Helden, rot von Blute, schwarz von der Eisentracht,
Traten aus dem Hause und die drei Könge hehr.
Sie wussten nicht, wem klagen ihres großen Leids Beschwer. (2156)
Etzel und Kriemhilde, die kamen beide hek;
Das Land war ihnen eigen, drum mehrte sich ihr Heer.
Er sprach zu den Gästen: “Sprecht, was begehrt ihr mein?
Wollt ihr Frieden haben? Das könnte nun schwerlich sein (2157)
Nach so großem Schaden als ihr mir habt getan.
Ihr sollt es nicht genießen so lang ich atmen kann:
Mein Kind, das ihr erschluget und viel der Freunde mein;
Frieden und Sühne soll euch dafür geweigert sein.” (2158)
Antwort gab ihm Gunther: “Uns zwang die große Not;
All mein Gesinde lag von dem deinen tot
An der Herberge: Verdient ich solchen Sold?
Ich kam zu dir auf Treue und wähnte, du wärst mir hold.” (2159)
Da sprach von Burgonden Geiselher das Kind:
“Ihr Helden König Etzels, die noch am Leben sind,
Wes zeiht ihr mich, ihr Recken? Was hat ich euch getan,
Der ich die Fahrt so gütlich zu diesem Lande begann?” (2160)
Sie sprachen: “Deiner Güte ist all die Veste voll
Mit Jammer, gleich dem Lande; wir gönnten dir es wohl,
Wärst du nie gekommen von Wormes überrhein:
Durch dich ist ganz verwaiset das Land und durch die Brüder dein.” (2161)
Da sprach zu dem Könige Gernot der Degen gut:
“So soll euch Gott gebieten, dass ihr die Lieb uns tut:
Erschlagt uns Heimatlose, und lasst uns zu euch gehn
Hinunter ins Freie, gewiss, das würd euch löblich stehn. (2162)
“Was uns geschehn könne, das lasst bald ergehn:
Ihr habt so viel Gesunde, die dürfen uns bestehn
Und geben uns vom Streite Müden leicht den Tod:
Wie lange sollen wir Recken bleiben in so grimmer Not?” (2163)
Von König Etzels Recken wär es fast geschehn,
Dass sie die Helden ließen vor den Pallas gehn.
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