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Es war die letzte Gabe: Es durfte nimmermehr
Einem Degen Gabe bieten von Bechlaren Rüdiger. (2264)
Wie grimmig auch Hagen, wie zornig war sein Mut,
Ihn erbarmte doch die Gabe, die der Degen gut
So nahe seinem Ende noch an ihn getan.
Mancher edle Ritter mit ihm zu trauern begann. (2265)
“Nun lohn euch Gott vom Himmel, viel edler Rüdiger.
Es gibt eures Gleichen auf Erden nimmer mehr,
Der heimatlosen Degen so milde Gabe gebe:
So möge Gott gebieten, dass eure Tugend immer lebe. (2266)
O weh mir diese Märe,” sprach wieder Hagen,
“Wir hatten Herzensschwere genug zu tragen:
Das müsse Gott erbarmen, gilts uns mit Freunden Streit!”
Da sprach der Markgraf wieder: “Das ist mir inniglich leid.” (2267)
“Nun lohn ich euch die Gabe, viel edler Rüdiger:
Was immer widerfahre diesen Recken hehr,
Es soll euch nicht berühren im Streite meine Hand,
Ob ihr sie all erschlüget, die von der Burgonden Land.” (2268)
Da neigte sich ihm dankend der gute Rüdiger.
Sie weinten allenthalben: Dass nicht zu wenden mehr
Dieser Herzensjammer, das war eine große Not.
Der Vater aller Tugend fand an Rüdiger den Tod. (2269)
Da sprach von der Stiege Volker der Fiedelmann:
“Da mein Geselle Hagen euch bot den Frieden an;
So biet ich auch so steten euch von meiner Hand;
Das habt ihr wohl verdienet, da wir kamen in das Land. (2270)
Ihr sollt, viel edler Markgraf, mein Bote werden hier:
Diese roten Spangen gab Frau Gotlinde mir,
Dass ich sie tragen sollte bei dieser Lustbarkeit:
Ihr mögt sie selber schauen, dass ihr des mein Zeuge seid.” (2271)
“Wollt es Gott der Reiche,” sprach da Rüdiger,
“Dass euch die Markgräfin noch geben dürfte mehr.
Die Märe sag ich gerne der lieben Trauten mein,
Seh ich gesund sie wieder: Des sollt ihr außer Zweifel sein.” (2272)
Nach diesem Angeloben den Schild hob Rüdiger,
Sein Mut begann zu toben: Nicht länger säumt' er mehr;
Auf lief er zu den Gästen wohl einem Helden gleich:
Viel kraftvolle Schläge schlug da dieser Markgraf reich. (2273)
Da wichen ihm die beiden, Volker und Hagen, weit,
Wie ihm verheißen hatten die Recken kühn im Streit;
Noch traf er bei der Türe so manchen Kühnen an,
Dass Rüdiger die Feindschaft mit großen Sorgen begann.
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