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” (2385)
Er sprach zu Hildebranden: “So sagt meinem Bann,
Dass sie sich eilends waffnen, so geh ich selbst hinan;
Und befehlt, dass sie mir bringen mein lichtes Streitgewand:
Ich selber will nun fragen die Helden aus Burgondenland.” (2386)
Da sprach Meister Hildebrand: “Wer soll mit euch gehn?
Dei euch am Leben blieben, die seht ihr vor euch stehn:
Das bin ich ganz alleine: Die andern, die sind tot.”
Da erschrak er ob der Märe, es schuf ihm wahrhafte Not, (2387)
Dass er auf Erden nimmer so großes Leid gewann.
Er sprach: “Und sind erstorben all die mir untertan,
So hat mein Gott vergessen, ich armer Dieterich!
Ich herrscht ein reicher König hehr einst und gewaltiglich.” (2388)
Wieder sprach da Dietrich: “Wie konnt es nur geschehn,
Dass alle sterben mussten, die Helden ausersehn,
Vor den Streitmüden, die doch gelitten Not?
Mein Unglück schufs alleine, sonst verschonte sie der Tod! (2389)
Wenn dann mein Unheil wollte, es sollte sich begeben,
So sprecht, blieb von den Gästen einer noch am Leben?”
Da sprach Meister Hildebrand: “Gott weiß es, niemand mehr
Als Hagen ganz alleine und Gunther der König hehr.” (2390)
“O weh, du lieber Wolfhart, und hab ich dich verloren,
So mag mich bald gereuen, dass ich je ward geboren.
Siegstab und Wolfwein und auch Wolfbrand:
Wer soll mir denn helfen in der Amelungen Land? (2391)
Helferich der Kühne, und ist auch der erschlagen,
Gerbart und Wichart: Wann hör ich auf zu klagen?
Das ist für alle Freude mein allerletzter Tag;
O weh mir, dass vor Leide niemand doch ersterben mag!” (2392)
39. Abenteuer
Wie Gunther, Hagen und Kriemhild erschlagen wurden
Da suchte sich Herr Dietrich selber sein Gewand;
Ihm half, dass er sich waffnete, der alte Hildebrand.
Da klagte so gewaltig der kraftvolle Mann,
Dass von seiner Stimme das Haus zu schüttern begann. (2393)
Doch gewann er wieder den rechten Heldenmut.
Gewaffnet ward im Grimme bald der Degen gut;
Seinen Schild den festen nahm er an die Hand:
Sie gingen bald von dannen, er und Meister Hildebrand. (2394)
Da sprach von Tronje Hagen: “Dort seh ich zu uns gehn
Dietrich den Herren; der will uns wohl bestehn
Nach dem großen Leide, das wir ihm angetan.
Nun soll man heute schauen, wen man den Besten nennen kann.
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