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Warum kam ich hierher? Gewiß, ich weiß es kaum.
Söller.
Ich weiß es nur zu wohl!
Sophie.
Es ist mir wie ein Traum.
Söller.
Ich wollt, ich träumte!
Sophie.
Sieh, ein ganzes Herz voll Plagen
Bring ich zu dir.
Alcest.
Der Schmerz vermindert sich im Klagen.
Sophie.
Ein sympathetisch Herz wie deines fand ich nie.
Söller.
Wenn ihr zusammen gähnt, das nennt ihr Sympathie!
Vortrefflich!
Sophie.
Mußt ich nur dich so vollkommen finden,
Um mit dem Gegensatz von dir mich zu verbinden?
Ich hab ein Herz, das nicht tot für die Tugend ist.
Alcest.
Ich kenn's!
Söller.
Ja, ja, ich auch!
Sophie.
So liebenswert du bist,
Alcest, ich würde nie aus meinen Schranken weichen,
Wär Söller nicht ein Mann, um mich herauszuscheuchen.
Söller.
Sie lügt! Ein Mann von Stroh wär ich! Da seht ihr mich,
Ihr Herren! Hat er denn so Waden stehn wie ich?
Sophie.
Ich dachte, da die Not mich zwang, dich zu verlassen,
Ihn zu ertragen —
Söller.
Schön!
Sophie.
Allein ich muß ihn hassen.
Söller.
Noch schöner!
Alcest.
Du verdienst kein so unglücklich Band.
Sophie.
Dumm ohn ein gutes Herz, und boshaft ohn Verstand.
Zum Schelmen viel zu feig, zu schlimm, um gut zu denken,
Beschäftigt sich sein Kopf mit ungeschliffnen Ränken,
Verleumdet, lügt, betrügt.
Söller.
Ich seh, sie sammelt schon
Die Personalien zu meinem Leichsermon.
Sophie.
Mit ihm zu leben! denk, wie sehr mich das betrübte,
Hofft ich nicht —
Söller.
Nur heraus!
Sophie.
Daß mich Alcest noch liebte.
Alcest.
Er liebt, er klagt wie du.
Sophie.
Das lindert meine Pein,
Von Einem wenigstens, von dir beklagt zu sein.
Sie faßt ihn bei der Hand.
Alcest, bei dieser Hand, der teuern Hand, beschwöre
Ich dich, behalte mir dein Herz gewogen!
Söller.
Höre,
Wie schön sie tut!
Sophie.
Dies Herz, das nur für dich gebrannt,
Weiß keinen andern Trost, als den von deiner Hand.
Alcest.
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