Egmont   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Und mit großem Versprechen werden Väter, Mütter, Kinder, Verwandte, Freunde, Dienstboten eingeladen, was in dem Innersten des Hauses vorgeht, bei dem besonders niedergesetzten Gerichte zu offenbaren.

Jetter . Gehn wir nach Hause.

Zimmermeister . Und den Folgsamen ist versprochen, daß sie weder an Leibe, noch Ehre, noch Vermögen einige Kränkung erdulden sollen.

Jetter . Wie gnädig! War mir's doch gleich weh, wie der Herzog in die Stadt kam. Seit der Zeit ist mir's, als wäre der Himmel mit einem schwarzen Flor überzogen und hinge so tief herunter, daß man sich bücken müsse, um nicht dran zu stoßen.

Zimmermeister . Und wie haben dir seine Soldaten gefallen? Gelt! das ist eine andre Art von Krebsen, als wir sie sonst gewohnt waren.

Jetter . Pfui! Es schnürt einem das Herz ein, wenn man so einen Haufen die Gassen hinab marschieren sieht. Kerzengerad mit unverwandtem Blick, ein Tritt, soviel ihrer sind. Und wenn sie auf der Schildwache stehen und du gehst an einem vorbei, ist's, als wenn er dich durch und durch sehen wollte, und sieht so steif und mürrisch aus, daß du auf allen Ecken einen Zuchtmeister zu sehen glaubst. Sie tun mir gar nicht wohl. Unsre Miliz war doch noch ein lustig Volk; sie nahmen sich was heraus, standen mit ausgegrätschten Beinen da, hatten den Hut überm Ohr, lebten und ließen leben; diese Kerle aber sind wie Maschinen, in denen ein Teufel sitzt.

Zimmermeister . Wenn so einer ruft.»Halt!«und anschlägt, meinst du, man hielte?

Jetter . Ich wäre gleich des Todes.

Zimmermeister . Gehn wir nach Hause.

Jetter . Es wird nicht gut. Adieu.

(Soest tritt dazu.)

Soest . Freunde! Genossen!

Zimmermeister . Still! Laßt uns gehen.

Soest . Wißt ihr?

Jetter . Nur zu viel!

Soest . Die Regentin ist weg.

Jetter . Nun gnad' uns Gott!

Zimmermeister . Die hielt uns noch.

Soest . Auf einmal und in der Stille. Sie konnte sich mit dem Herzog nicht vertragen; sie ließ dem Adel melden, sie komme wieder. Niemand glaubt's.

Zimmermeister . Gott verzeih's dem Adel, daß er uns diese neue Geißel über den Hals gelassen hat. Sie hätten es abwenden können. Unsre Privilegien sind hin.

Jetter . Um Gottes willen nichts von Privilegien! Ich wittre den Geruch von einem Exekutionsmorgen; die Sonne will nicht hervor, die Nebel stinken.

Soest . Oranien ist auch weg.

Zimmermeister . So sind wir denn ganz verlassen!

Soest . Graf Egmont ist noch da.

Jetter . Gott sei Dank! Stärken ihn alle Heiligen, daß er sein Bestes tut; der ist allein was vermögend.

(Vansen tritt auf.)

Vansen .

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