Hermann und Dorothea   ::   Гете Иоганн Вольфганг

Страница: 23 из 54



Denn mein Vater, er hat die entscheidenden Worte gesprochen,

Und sein Haus ist nicht mehr das meine, wenn er das Mädchen

Ausschließt, das ich allein nach Haus zu führen begehre.»

Da versetzte behend die gute verständige Mutter:

«Stehen wie Felsen doch zwei Männer gegeneinander!

Unbewegt und stolz will keiner dem andern sich nähern,

Keiner zum guten Worte, dem ersten, die Zunge bewegen.

Darum sag ich dir, Sohn: noch lebt die Hoffnung in meinem

Herzen, daß er sie dir, wenn sie gut und brav ist, verlobe,

Obgleich arm, so entschieden er auch die Arme versagt hat.

Denn er redet gar manches in seiner heftigen Art aus,

Das er doch nicht vollbringt; so gibt er auch zu das Versagte.

Aber ein gutes Wort verlangt er und kann es verlangen;

Denn er ist Vater! Auch wissen wir wohl, sein Zorn ist nach Tische,

Wo er heftiger spricht und anderer Gründe bezweifelt,

Nie bedeutend; es reget der Wein dann jegliche Kraft auf

Seines heftigen Wollens und läßt ihn die Worte der andern

Nicht vernehmen, er hört und fühlt alleine sich selber.

Aber es kommt der Abend heran, und die vielen Gespräche

Sind nun zwischen ihm und seinen Freunden gewechselt.

Milder ist er fürwahr, ich weiß, wenn das Räuschchen vorbei ist

Und er das Unrecht fühlt, das er andern lebhaft erzeugte.

Komm! wir wagen es gleich; das Frischgewagte gerät nur,

Und wir bedürfen der Freunde, die jetzo bei ihm noch versammelt

Sitzen; besonders wird uns der würdige Geistliche helfen.»

Also sprach sie behende und zog, vom Steine sich hebend,

Auch vom Sitze den Sohn, den willig folgenden. Beide

Kamen schweigend herunter, den wichtigen Vorsatz bedenkend.



Polyhymnia

Der Weltbürger

Aber es saßen die drei noch immer sprechend zusammen,

Mit dem geistlichen Herrn der Apotheker beim Wirte,

Und es war das Gespräch noch immer ebendasselbe,

Das viel hin und her nach allen Seiten geführt ward.

Aber der treffliche Pfarrer versetzte, würdig gesinnt, drauf:

«Widersprechen will ich Euch nicht. Ich weiß es, der Mensch soll

Immer streben zum Bessern; und, wie wir sehen, er strebt auch

Immer dem Höheren nach, zum wenigsten sucht er das Neue.

Aber geht nicht zu weit! Denn neben diesen Gefühlen

Gab die Natur uns auch die Lust zu verharren im Alten

Und sich dessen zu freun, was jeder lange gewohnt ist.

Aller Zustand ist gut, der natürlich ist und vernünftig.

|< Пред. 21 22 23 24 25 След. >|

Java книги

Контакты: [email protected]