Hermann und Dorothea   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Gib sie ihm; oder er bleibt, so schwur er, im ledigen Stande.»

Und es sagte der Sohn:»Die gebt mir, Vater! Mein Herz hat

Rein und sicher gewählt; Euch ist sie die würdigste Tochter.»

Aber der Vater schwieg. Da stand der Geistliche schnell auf,

Nahm das Wort und sprach:»Der Augenblick nur entscheidet

Über das Leben des Menschen und über sein ganzes Geschicke;

Denn nach langer Beratung ist doch ein jeder Entschluß nur

Werk des Moments, es ergreift doch nur der Verständ'ge das Rechte.

Immer gefährlicher ist's, beim Wählen dieses und jenes

Nebenher zu bedenken und so das Gefühl zu verwirren.

Rein ist Hermann, ich kenn ihn von Jugend auf, und er streckte

Schon als Knabe die Hände nicht aus nach diesem und jenem.

Was er begehrte, das war ihm gemäß; so hielt er es fest auch.

Seid nicht scheu und verwundert, daß nun auf einmal erscheinet,

Was Ihr so lange gewünscht. Es hat die Erscheinung fürwahr nicht

Jetzt die Gestalt des Wunsches, so wie Ihr ihn etwa geheget.

Denn die Wünsche verhüllen uns selbst das Gewünschte; die Gaben

Kommen von oben herab, in ihren eignen Gestalten.

Nun verkennet es nicht, das Mädchen, das Eurem geliebten,

Guten, verständigen Sohn zuerst die Seele bewegt hat.

Glücklich ist der, dem sogleich die erste Geliebte die Hand reicht,

Dem der lieblichste Wunsch nicht heimlich im Herzen verschmachtet!

Ja, ich seh es ihm an, es ist sein Schicksal entschieden.

Wahre Neigung vollendet sogleich zum Manne den Jüngling.

Nicht beweglich ist er; ich fürchte, versagt Ihr ihm dieses,

Gehen die Jahre dahin, die schönsten, in traurigem Leben.»

Da versetzte sogleich der Apotheker bedächtig,

Dem schon lange das Wort von der Lippe zu springen bereit war:

«Laßt uns auch diesmal doch nur die Mittelstraße betreten!

Eile mit Weile! das war selbst Kaiser Augustus' Devise.

Gerne schick ich mich an, den lieben Nachbarn zu dienen,

Meinen geringen Verstand zu ihrem Nutzen zu brauchen:

Und besonders bedarf die Jugend, daß man sie leite.

Laßt mich also hinaus; ich will es prüfen, das Mädchen,

Will die Gemeinde befragen, in der sie lebt und bekannt ist.

Niemand betriegt mich so leicht; ich weiß die Worte zu schätzen.»

Da versetzte sogleich der Sohn mit geflügelten Worten:

«Tut es, Nachbar, und geht und erkundigt Euch.

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