Hermann und Dorothea   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Denn wir waren in Straßburg gewohnt, den Wagen zu lenken,

Als ich den jungen Baron dahin begleitete; täglich

Rollte der Wagen, geleitet von mir, das hallende Tor durch,

Staubige Wege hinaus, bis fern zu den Auen und Linden,

Mitten durch Scharen des Volks, das mit Spazieren den Tag lebt.»

Halb getröstet bestieg darauf der Nachbar den Wagen,

Saß wie einer, der sich zum weislichen Sprunge bereitet;

Und die Hengste rannten nach Hause, begierig des Stalles.

Aber die Wolke des Staubs quoll unter den mächtigen Hufen.

Lange noch stand der Jüngling und sah den Staub sich erheben,

Sah den Staub sich zerstreun; so stand er ohne Gedanken.



Erato

Dorothea

Wie der wandernde Mann, der vor dem Sinken der Sonne

Sie noch einmal ins Auge, die schnell verschwindende, faßte,

Dann im dunkeln Gebüsch und an der Seite des Felsens

Schweben siehet ihr Bild; wohin er die Blicke nur wendet,

Eilet es vor und glänzt und schwankt in herrlichen Farben:

So bewegte vor Hermann die liebliche Bildung des Mädchens

Sanft sich vorbei und schien dem Pfad ins Getreide zu folgen.

Aber er fuhr aus dem staunenden Traum auf, wendete langsam

Nach dem Dorfe sich zu und staunte wieder; denn wieder

Kam ihm die hohe Gestalt des herrlichen Mädchens entgegen.

Fest betrachtet' er sie; es war kein Scheinbild, sie war es

Selber. Den größeren Krug und einen kleinern am Henkel

Tragend in jeglicher Hand: so schritt sie geschäftig zum Brunnen.

Und er ging ihr freudig entgegen. Es gab ihm ihr Anblick

Mut und Kraft; er sprach zu seiner Verwunderten also:

«Find ich dich, wackeres Mädchen, so bald aufs neue beschäftigt,

Hülfreich andern zu sein und gern zu erquicken die Menschen?

Sag, warum kommst du allein zum Quell, der doch so entfernt liegt,

Da sich andere doch mit dem Wasser des Dorfes begnügen?

Freilich ist dies von besonderer Kraft und lieblich zu kosten.

Jener Kranken bringst du es wohl, die du treulich gerettet?»

Freundlich begrüßte sogleich das gute Mädchen den Jüngling,

Sprach:»So ist schon hier der Weg mir zum Brunnen belohnet,

Da ich finde den Guten, der uns so vieles gereicht hat;

Denn der Anblick des Gebers ist, wie die Gaben, erfreulich.

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