Hermann und Dorothea   ::   Гете Иоганн Вольфганг

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Kommt und sehet doch selber, wer Eure Milde genossen,

Und empfanget den ruhigen Dank von allen Erquickten.

Daß Ihr aber sogleich vernehmet, warum ich gekommen,

Hier zu schöpfen, wo rein und unablässig der Quell fließt,

Sag ich Euch dies: es haben die unvorsichtigen Menschen

Alles Wasser getrübt im Dorfe, mit Pferden und Ochsen

Gleich durchwatend den Quell, der Wasser bringt den Bewohnern.

Und so haben sie auch mit Waschen und Reinigen alle

Tröge des Dorfes beschmutzt und alle Brunnen besudelt;

Denn ein jeglicher denkt nur, sich selbst und das nächste Bedürfnis

Schnell zu befriedigen und rasch, und nicht des Folgenden denkt er.»

Also sprach sie und war die breiten Stufen hinunter

Mit dem Begleiter gelangt; und auf das Mäuerchen setzten

Beide sich nieder des Quells. Sie beugte sich über, zu schöpfen;

Und er faßte den anderen Krug und beugte sich über.

Und sie sahen gespiegelt ihr Bild in der Bläue des Himmels

Schwanken und nickten sich zu und grüßten sich freundlich im Spiegel.

«Laß mich trinken«, sagte darauf der heitere Jüngling;

Und sie reicht' ihm den Krug. Dann ruhten sie beide, vertraulich

Auf die Gefäße gelehnt; sie aber sagte zum Freunde:

«Sage, wie find ich dich hier? und ohne Wagen und Pferde

Ferne vom Ort, wo ich erst dich gesehn? wie bist du gekommen?»

Denkend schaute Hermann zur Erde; dann hob er die Blicke

Ruhig gegen sie auf und sah ihr freundlich ins Auge,

Fühlte sich still und getrost. Jedoch ihr von Liebe zu sprechen,

Wär' ihm unmöglich gewesen; ihr Auge blickte nicht Liebe,

Aber hellen Verstand, und gebot verständig zu reden.

Und er faßte sich schnell, und sagte traulich zum Mädchen:

«Laß mich reden, mein Kind, und deine Fragen erwidern.

Deinetwegen kam ich hierher! was soll ich's verbergen?

Denn ich lebe beglückt mit beiden liebenden Eltern

Denen ich treulich das Haus und die Güter helfe verwalten

Als der einzige Sohn, und unsre Geschäfte sind vielfach.

Alle Felder besorg ich, der Vater waltet im Hause

Fleißig, die tätige Mutter belebt im ganzen die Wirtschaft.

Aber du hast gewiß auch erfahren, wie sehr das Gesinde

Bald durch Leichtsinn und bald durch Untreu plaget die Hausfrau,

Immer sie nötigt zu wechseln und Fehler um Fehler zu tauschen.

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