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Sie war ein nicht eben schönes Gebäude, mehr einer kleinen Fabrik ähnlich, ohne Turm, mit schon stark beschädigten, einst weißen Wänden, ein in jeder Hinsicht mißglücktes Produkt moderner Kirchenbaukunst, von einigen traurigen Zypressen umgeben, und da man einst das Mobiliar einer uralten demolierten Kirche, die einem Kino hatte Platz machen müssen, billigst übernommen, entsprach auch das Innere ihrem Äußeren. Es war arm und kahl, mit groben Holzbänken und einer klobigen Kanzel, die einsam in den Raum hineinragte, mit einem großen halbverfaulten Kreuz an der schmalen, dem Eingang gegenüberliegenden Mauer, die Archilochos an seine alte Mansarde erinnerte mit ihren gelben und grünlichen Flecken und mit hohen, schießschartenähnlichen Fenstern, durch die schräge Strahlen fielen, in deren Licht die Staubpartikel tanzten. Doch während nun die Hochzeitsgäste diese arme, fromme, muffige Welt zu besiedeln begannen, die nach alten Weiblein roch, nach billigem Parfüm und wohl auch etwas nach Knoblauch, strahlte sie auf, wurde sie freundlich und warm, das Glitzern der Geschmeide und der Perlenketten füllte den Raum, Schultern und Brüste leuchteten auf, und Wolken besten Parfüms stiegen in die Höhe, in das halb verkohlte Gebälk (die Kirche war einmal fast verbrannt). Bischof Moser bestieg die Kanzel, würdig in seiner schwarzen altneupresbyteranischen Amtsrobe. Er legte die Bibel mit ihrem leuchtenden Goldschnitt auf das sprießige Kanzelpult, faltete die Hände und sah hinunter, etwas verlegen, wie es schien, das rosige Gesicht schweißübergossen.
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