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So fuhr er denn kurz vor halb zwölf nach dem >Ritz<, Mr. und Mrs. Weeman aufzusuchen. Er fand die beiden in der Hotelhalle, in einem feudalen Raum mit Plüschsofas und Lehnstühlen von allen Sorten, mit so dunklen Bildern an den Wänden, daß die dargestellten Objekte, teils Früchte, teils allerlei Wildbret, kaum zu erkennen waren. Das Ehepaar saß auf einem Sofa und las Zeitschriften. Er die Neue Archäologische Rundschau, sie das Fachorgan für Altertumswissenschaft.
«Mrs. und Mr. Weeman«, sprach er sie an, leidenschaftlich erregt, indem er der erstaunt aufblickenden Engländerin zwei Orchideen überreichte:»Sie sind die besten Menschen, die ich kenne.»
«Well«, sagte Mr. Weeman, zog an seiner Pfeife und legte die Neue Archäologische Rundschau auf die Seite.
«Ich erhebe Sie zu Nummer eins und zwei meiner sittlichen Weltordnung!»
«Yes«, sagte Mr. Weeman.
«Ich verehre Sie noch mehr als den Staatspräsidenten und den Bischof der Altneupresbyteraner.»
«Well«, sagte Mr. Weeman.
«Wer von Herzen schenkt, verdient von Herzen Dank.»
«Yes«, sagte Mr. Weeman und glotzte seine Frau an.
«Thank you very much!»
«Well«, sagte Mr. Weeman und dann wieder» Yes «und zog sein Portemonnaie, doch war Archilochos schon verschwunden.
«Liebenswert, aber doch etwas reserviert, diese Engländer«, dachte er in seinem roten Studebaker (dem schönsten der Stadt).
Es waren nicht nur einige Weiblein der altneupresbyteranischen Gemeinde, die vor der Heloisen-Kapelle den Hochzeitszug erwarteten, sondern riesige Menschenmassen häuften sich halberfroren in der Emil-Kappeler-Straße und bildeten lange Reihen auf den Trottoirs. Die Fenster des schmutzigen Quartiers waren dicht besetzt. Zerlumpte Straßenjungen hingen wie mit Kalk verschmutzte Trauben an den Straßenlaternen und in den wenigen kümmerlichen Bäumen. Nun bog die Wagenkolonne vom Boulevard Merkling ein, vom Stadthaus her, mit dem roten Studebaker an der Spitze, dem Chloé und Archilochos entstiegen. Die Menge schrie und tobte vor Begeisterung,»Hoch Archilochos«,»Evviva Chloé«, die Radsportfreunde schrien sich heiser, und Madame Bieler und ihr Auguste (diesmal nicht im Radfahrerkostüm) weinten beide. Etwas später kam die verschnörkelte Karosse des Staatspräsidenten angefahren, sechs Schimmel, die Leibwache mit goldenen Helmen und weißen Federbüschen auf tänzelnden Rappen. Die Heloisen-Kapelle füllte sich.
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