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Gerade unter ihm saß das Brautpaar, Chloé mit großen, schwarzen, gläubigen Augen, strahlend vor Freude, in einer zarten Schleierwolke, in der ein Sonnenstrahl zitterte, und Archilochos steif daneben, nun auch verlegen, im Frack (O'Neill-Papperer) kaum mehr zu erkennen — stammte doch nur noch die randlose, staubige Brille von einst, die etwas schräg in seinem Gesicht lag — den Zylinder (Goschenbauer), die weißen Handschuhe (De Stutz-Kalbermatten) auf den Knien; und hinter ihnen, jedoch von den übrigen getrennt, saß der Staatspräsident, spitzbärtig, das Antlitz von unzähligen Fältchen überzogen, die Haare weiß, goldübersät, in der Uniform eines Generals der Kavallerie, den langen Säbel zwischen den hageren Beinen, die in glänzenden Stiefeln steckten, und hinter dem Staatspräsidenten saßen die Trauzeugen: der amerikanische Botschafter mit Orden auf der weißen Frackbrust, der Rector magnificus in allen seinen Würden, dann die Gäste, etwas unbequem auf den Holzbänken, Petit-Paysan, Maître Dutour an der Seite seiner gewaltigen Gattin, die wie ein mit Perlen verschneites Urgebirge in den Raum ragte, Passap, auch er im Frack, die Hände noch mit Kobaltblau verschmiert, dazu Herren (hauptsächlich Herren) der oberen Tausend, der Crème der Crème der Hauptstadt, mit feierlichen Gesichtern, und wie nun der Bischof mit seiner Festansprache beginnen wollte, kam sogar noch Fahrcks herein, wenn auch verspätet, der Revolutionär, der letzte, unterste in Arnolphs sittlichem Weltgebäude, das riesige, massige Haupt mit dem struppigen Schnauz und den feuerroten Locken zwischen den mächtigen Schultern, das Doppelkinn auf der Frackbrust, wo ein goldener, mit Rubinen besetzter Kreml-Orden baumelte.
Die Worte, begann Bischof Moser seine Ansprache mit leiser, lispelnder Stimme und sichtlich ungemütlich auf seiner Kanzel hin und her rutschend, die Worte, die er in Gegenwart der lieben Festgemeinde der heutigen Feier voranstellen möchte, stünden im zweiundsiebzigsten Psalm, in einem Psalme Salomons, wo geschrieben stehe, gelobet sei Gott der Herr, der Gott Israels, der allein Wunder tue. Er hätte heute, fuhr der Bischof fort, zwei Menschenkinder miteinander fürs Leben zu verbinden, die nicht nur ihm, sondern wohl auch allen, die in der Heloisenkapelle sich eingefunden hätten, lieb und teuer geworden seien. Da sei einmal die Braut (hier stockte Bischof Moser ein wenig), die wohl alle Anwesenden mit großer Zärtlichkeit an ihr Herz geschlossen hätten, eine Braut, die je und je allen hier Versammelten (hier wurde Bischof Moser dichterisch) aufs anmutigste so viel Liebe, so viel Schönes und Erhabenes geschenkt habe, kurz, so viele schöne Stunden, daß man ihr nicht genug danken könne (der Bischof wischte sich den Schweiß von der Stirne), und da sei der Bräutigam, fuhr der Bischof erleichtert fort, auch er ein liebenswerter, edler Mensch, der nun all der Liebe teilhaftig würde, die seine Braut so verschwenderisch zu verschenken in der Lage sei, ein Bürger unserer Stadt, der in wenigen Tagen die Aufmerksamkeit der Welt auf sich gelenkt habe, indem er, aus einfachem Milieu stammend, Generaldirektor, Weltkirchenrat, Ehrendoktor der medizinischen Fakultät und Ehrenkonsul der USA geworden sei. So sehr es nun auch stimme, daß alles, was der Mensch unternehme, und alles, was er erlange, all seine Titel und Verdienste, vergänglich sei, Spreu im Wind, ein Nichts im Angesicht des Ewigen, so zeige dieser Aufstieg dennoch, daß Gnade eingewirkt habe (hier räusperte sich Fahrcks vernehmlich).
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