Justiz   ::   Дюрренматт Фридрих

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«Weswegen?»

«Sie habe ihn mit einer anderen im Bett erwischt.»

«Dann sollte sie ihn doch verprügeln. Komisch. Nicht? Und warum soll gerade ich mich um die Steiermann kümmern?»

«Lienhard ist nicht Rechtsanwalt«, antwortete Fanter.

«Wo ist sie denn?»

«Halt bei Dr. Benno.»

«Mensch, Fanter, nicht so umständlich, wo ist Benno?»

«Sie fragen mich umständlich«, meinte Fanter.»Benno verprügelt die Steiermann im >Breitingerhof<. Der Prinz von Cuxhafen ist auch dort.»

«Der Rennfahrer?»

«Der.»

Ich rief den >Breitingerhof< an und verlangte Dr. Benno. Direktor Pedroli meldete sich am Apparat. Wer anrufe.

«Spät, Rechtsanwalt.»

«Er verprügelt die Steiermann wieder«, lachte Pedroli.»Gehn Sie ans Fenster, dann hören Sie's.»

«Ich bin am Zeltweg.»

«Macht nichts. Es hallt über die ganze Stadt«, meinte Pedroli.»Die Gäste verlassen fluchtartig mein Fünfsternhotel.»

Ich hatte meinen Porsche in der Sprecherstraße parkiert. Fanter setzte sich neben mich, und wir fuhren los.

«Durch die Hegibachstraße«, sagte Fanter.

«Ein Umweg«, gab ich zu bedenken.

«Egal. Die Steiermann hält was aus.»

In der Nähe der Klusstraße bei einer Stopp-Markierung stieg Fanter aus.

«Fahren Sie hier wieder vorbei«, sagte er.

Ende Oktober. Die Bäume rot und gelb. Auf den Straßen Laub. Vor dem Breitingerhof wartete schon die Steiermann, als ich vorgefahren kam, trug nichts als ein schwarzes Herrenpyjama am Leib, dem der linke Ärmel fehlte. Groß. Rothaarig. Zynisch. Schön. Fror. Ihr linkes Auge war blau zugeschwollen. Der Mund aufgeschlagen. Der nackte Arm zerkratzt. Sie winkte mir zu, spuckte in weitem Bogen Blut. Im Hotelportal wütete Benno, auch er zerschlagen und verkratzt, von zwei Gepäckträgern festgehalten, die Hotelfenster voller Menschen. Um die Steiermann Zuschauer, neugierig, grinsend, ein Polizist regelte den Verkehr. In einem weißen Sportwagen saß düster ein junger blonder Mann, offenbar Cuxhafen, ein Jung-Siegfried, sichtlich startbereit. Aus dem Hotel kam Direktor Pedroli, klein und agil, und legte der Steiermann einen Pelzmantel um die Schultern, sicher einen kostbaren, ich kenne mich in Pelzmänteln nicht aus.»Sie frieren, Monika, Sie frieren.»

«Ich hasse Pelzmäntel, du Scheißkerl«, sagte sie und warf ihm den Pelzmantel über den Kopf.

Ich hielt neben ihr.»Lienhard schickt mich«, sagte ich.»Spät, Rechtsanwalt Spät.»

Sie stieg mühsam in den Porsche.

«Total verprügelt«, stellte ich fest.

Sie nickte.

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